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: Russischer Umweltaktivist zum Ergebnis des G-8-Gipfels: Verwendung dieser Gelder muss streng kontrolliert werden

3. Juli 2002

Alexander Nikitin im Interview mit DW-RADIO/Russisch

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Nachdem die G-8-Staaten Russland 20 Milliarden Dollar für die Entsorgung von Massenvernichtungswaffen zur Verfügung gestellt haben, warnte der bekannte russische Umweltschützer und Leiter der ökologischen Nichtregierungsorganisation "Bellona" aus Sankt Petersburg vor einem Missbrauch dieser Gelder.

Im Interview mit DW-RADIO/Russisch sagte Nikitin am 28. Juni 2002, die Verwendung dieser Gelder müsse streng kontrolliert werden. "Ansonsten kommt eine typisch russische Situation zustande: Das Geld kommt an, dann verschwindet es, und die Probleme bleiben." Außerdem sei immer noch offen, für welche Zwecke das Geld gebraucht werde. "Die wichtigste Aufgabe muss sein, Russland keine Chance zu geben, durch dieses Geld neue militärische, insbesondere Atomprogramme, zu entwickeln", so Nikitin gegenüber dem deutschen Auslandsrundfunk.


Das Geld müsse in erster Linie eingesetzt werden bei der Entsorgung von Plutonium und chemischen Waffen in den russischen Gebieten Tomsk und Krasnojarsk, sowie bei der Entsorgung von veralteten Atom-U-Booten und die Sicherung von Atomreaktoren.


Russland will die Vernichtung der Waffensysteme selbst überwachen. "Sollte der Westen auf diese Forderung eingehen, wäre das ein Riesenfehler", sagte Alexander Nikitin. Durch Geld allein lasse sich das Problem nicht lösen, mahnte der ehemalige Marineoffizier. Der politische Wille sei entscheidend. Hier müsse noch viel geändert werden. "Das betrifft die Beseitigung von bürokratischen Hürden, aber auch die Gesetzgebung und die Entwicklung erforderlicher Technologien", so Nikitin.


28. Juni 2002
095-02
i.V. Berthold Stevens