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Riesen-Thunfisch in Japan bringt Millionen

5. Januar 2019

Dies ist keine Geschichte für Menschen, die Sushi nicht mögen. Und auch keine für Leser, die gegen Überfischung sind. Für alle anderen ist diese Geschichte hier vom Tokioter Fischmarkt eine kuriose Sache.

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Japan Versteigerung Rekord-Thunfisch
Bild: picture-alliance/AP Photo/Yomiuri Shimbun/R. Morija

Für den Rekordpreis von umgerechnet rund 2,7 Millionen Euro ist in Tokio ein riesiger Blauflossen-Thunfisch versteigert worden. Das 278 Kilogramm schwere Tier (Artikelbild) wurde bei der ersten Auktion in diesem Jahr auf dem neuen Fischmarkt der japanischen Hauptstadt von der Restaurantkette Sushi Zanmai gekauft. Der Preis entspricht rund 9700 Euro pro Kilogramm. Der Fisch war in Oma, einem der besten Thunfischfanggebiete des Landes - an der Nordspitze der Hauptinsel Honshu - gefangen worden.

Nirgendwo wird so viel Blauflossenthun gegessen wie in Japan. Die Überfischung, die seit langem internationale Kritik hervorruft, hat dazu geführt, dass die Art in ihrem Bestand stark gefährdet ist.

Der Gastronom zahlt erstmal drauf

Kiyoshi Kimura, Präsident der Restaurantkette, lässt sich davon kaum beirren. Er hatte bereits von 2012 bis 2017 - jeweils bei der ersten Auktion des Jahres - den teuersten Thunfisch gekauft. 2013 zahlte er den bis dahin gültigen Rekordpreis von umgerechnet rund 1,26 Millionen Euro für einen 222 Kilogramm schweren Blauflossenthunfisch.

Die hohen Preise bei der Neujahrsauktion liegen übrigens nicht so sehr an der Qualität des Fisches. Vielmehr ist das Ganze eine geschickte PR-Aktion zum Auftakt des neuen Geschäftsjahres. Kimura sagte nach dem Kauf: "Ich habe nicht mit so viel Geld gerechnet. Da es mir aber möglich ist, einen guten (Fisch) zu kaufen, möchte ich, dass ihn die Kunden probieren."

Die Auktion fand auf dem Toyosu-Markt statt, der im Oktober im Hafengebiet von Tokio eröffnet worden war. Der 1935 errichtete Tsukiji-Fischmarkt, der als Mekka der Seafood-Liebhaber galt, war zuvor trotz heftiger Proteste geschlossen worden. Der Umzug auf die nahe gelegene künstliche Insel hatte sich um fast zwei Jahre verzögert, da Tokio mit Boden- und Luftverschmutzung bei Toyosu zu kämpfen hatte.

ml/cgn (dpa, afp)

Die Rückkehr der Thunfische