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KatastrophePapua-Neuguinea

Nach Erdrutsch in Papua-Neuguinea: Retter erreichen Hochland

25. Mai 2024

Bei der Naturkatastrophe dürften weit mehr als 100 Menschen ums Leben gekommen sein. Sie wurden von den Erdmassen verschüttet. Die USA und Australien bieten Hilfe an.

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Papua-Neuguinea, Kaokalam | Erdrutsch
Große Teile eines Steilhangs waren am Freitag abgebrochen und in die Tiefe gerutscht - das Unglück hatte die Anwohner im Schlaf überraschtBild: Ninga Role/AAP/IMAGO

Nach einem gewaltigen Erdrutsch im westpazifischen Inselstaat Papua-Neuguinea sind erste Rettungsteams in der betroffenen Provinz Enga eingetroffen. Verletzte wurden nach Behördenangaben medizinisch versorgt. Zudem brachten Helfer den Überlebenden Nahrungsmittel und Wasser. Die Regierung von Ministerpräsident James Marape hatte Mitarbeiter des Katastrophenschutzes und des Militärs entsandt, um die Bergungsarbeiten zu unterstützen.

Am Freitag waren durch die Naturkatastrophe zahlreiche Menschen im abgelegenen Hochland verschüttet worden. Das Gebiet liegt etwa 600 Kilometer von der Hauptstadt Port Moresby entfernt. Der australische Sender ABC berichtet unter Berufung auf Zeugen, mehr als 100 Dorfbewohner könnten unter den Erdmassen begraben sein.

UN befürchten "dramatisch" steigende Opferzahl

Der Missionsleiter der Internationalen Organisation für Migration in Papua-Neuguinea, Serhan Aktoprak, geht sogar von deutlich mehr Opfern aus. Es sei zu befürchten, dass die Zahl noch "dramatisch" steigen werde, sagte der UN-Vertreter der Nachrichtenagentur Associated Press. Viele Menschen hätten durch die Erd- und Schlammlawine ihr Obdach verloren.

Papua-Neuguinea: Gewaltiger Erdrutsch

US-Präsident Joe Biden und der australische Regierungschef Anthony Albanese sprachen Hinterbliebenen und Verletzten ihre Anteilnahme aus. Beide Politiker erklärten, ihre Länder stünden bereit, um die Hilfsmaßnahmen zu unterstützen.

Von dem Unglück ist nach Angaben lokaler Medien auch die Porgera-Mine betroffen, eines der größten Goldbergwerke der Welt. In der Region hatte es zuletzt heftige Regenfälle gegeben. Hierdurch war das Erdreich an Steilhängen in unmittelbarer Nähe zu der verschütteten Siedlung aufgeweicht, was zu dem Erdrutsch beigetragen haben dürfte.

Staat mit mehr als 800 Sprachen

Papua-Neuguinea liegt nördlich von Australien auf der namensgebenden Insel Neuguinea, deren westlicher Teil zu Indonesien gehört. Das Land, das 1975 seine Unabhängigkeit erlangte, hat knapp zehn Millionen Einwohner; es werden mehr als 800 Sprachen gesprochen. Im Entwicklungsindex der Vereinten Nationen liegt Papua-Neuguinea auf Platz 154 von 193 Plätzen und damit im hinteren Viertel.

Papua-Neuguinea, Kaokalam | Erdrutsch
Die Hauptzufahrtstraße zu der betroffenen Siedlung ist für Fahrzeuge unpassierbar gewordenBild: Ninga Role/AAP/IMAGO

Während im Flachland ganzjährig feuchtes Tropenklima herrscht, besteht im Hochland während der Trockenperiode Frostgefahr. Der Inselstaat liegt auf dem sogenannten Pazifischen Feuerring, einer der seismisch aktivsten Gegenden der Erde. Immer wieder kommt es zu Erdbeben - so zuletzt vor wenigen Tagen, als ein Beben der Stärke 4,5 die Provinz Enga erschütterte. Ob die Erdstöße mit dem nun erfolgten Erdrutsch in Zusammenhang stehen, ist unklar.

jj/AR (dpa, afp, rtr, ap, munzinger)

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