Remis im Duell der Weltmeister
10. Juni 201214 Weltmeister standen auf dem Platz - elf bei den Spaniern und drei bei den Italienern. Beste Voraussetzungen also für ein Spiel auf hohem Niveau. Auch wenn Spaniens Nationaltrainer Vicente del Bosque vor dem Anpfiff mit einer Überraschung aufwartete. Er ließ den Titelverteidiger ohne echten Stürmer auflaufen. Tormaschine David Villa hatte es verletzungsbedingt nicht mehr rechtzeitig ins Aufgebot geschafft, Fernando Torres blickt in England auf eine nicht gerade glückliche Saison zurück. So funktionierte del Bosque Mittelfeldstar Cesc Fabregas kurzerhand zu einer "hängenden Spitze" um.
Und tatsächlich war der Offensivdrang der Spanier in der ersten Hälfte durchaus gebremst. Italien schaffte es regelmäßig, die Räume eng zu machen und das gefürchtete Kurzpass-Spiel, das "Tiki Taka" zu unterbinden. Im Gegenteil: mit zunehmender Spieldauer befreiten sich die Italiener aus der Umklammerung und tauchten ihrerseits immer wieder gefährlich vor dem Tor von Iker Casillas auf.
Tore erst nach einer Stunde
Nach dem Seitenwechsel war es dann tatsächlich so weit: Spielmacher Andrea Pirlo setzte in der 61. Minute seinen Mannschaftkameraden Antonio di Natale mit einem Steilpass in Szene, und der Italiener vollendete überlegt zum 1:0. Casillas war machtlos gegen den Schlenzer aus zehn Metern. Italiens Nationaltrainer Cesare Prandelli hatte ein glückliches Händchen bewiesen, denn er hatte den Torschützen erst drei Minuten vorher eingewechselt.
Aber es dauerte keine drei Minuten, bis die Spanier zurückschlugen: Zuckerpass mit dem Außenrist von David Silva in den Strafraum zu Cesc Fabregas, der mit links an Gianluigi Buffon vorbeischob. Ausgerechnet Fabregas, den del Bosque bei nächster Gelegenheit für Fernando Torres auswechseln wollte. Torres kam tatsächlich und vergab seinerseits zwei hervorragende Tormöglichkeiten. Aber auch die Italiener hätten das Spiel noch zu ihren Gunsten entscheiden können. So aber blieb es bei einem leistungsgerechten 1:1 (0:0). Ein toller Auftakt zweier Mannschaften, die damit die Erwartungshaltungen in ihren gebeutelten Ländern sicher geschürt haben werden.