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Rekordjagd in New York

Jens Krepela3. November 2013

Ein Mythos kehrt zurück: Nach der Absage wegen Hurrikan Sandy 2012 fällt wieder der Startschuss für den New-York-Marathon. Gleich in doppelter Hinsicht ist der Lauf in diesem Jahr besonders.

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Luftaufnahme vom New-York-Marathon 2011, Läufer auf der Brücke nach Brooklyn (Foto: Getty Images)
Bild: Getty Images

Sportler mit Vollbart dominieren noch die Schlagzeilen in den USA. Die Baseballer der Boston Red Sox, die sich - um ihren Zusammenhalt zu demonstrieren - allesamt seit Monaten nicht rasiert hatten, holten sich den achten Meistertitel der Vereinsgeschichte. An diesem Sonntag richtet sich der Blick jedoch auf Männer, für die schon ein Bart unnötiger Ballast wäre: die Spitzenläufer beim New-York-Marathon.

Geoffrey Mutai will es erneut packen. Der Kenianer peilt diesmal seinen zweiten Sieg an. Bei seinem Erfolg 2011 hatte er mit 2:05:05 Stunden einen neuen Streckenrekord auf dem anspruchsvollen Kurs aufgestellt. In diesem Jahr fühlt er sich noch besser: "Die Strecke ist sehr hart. Aber wenn das Wetter stimmt, ist eine Zeit unter 2:04 Stunden möglich."

Seine gute Form hat der Favorit im September unter Beweis gestellt. In Udine in Italien lief er bei einem Halbmarathon mit 59:06 Minuten nahe an seine persönliche Bestzeit heran. Zusätzlich motiviert hat ihn die Leistung seines Trainingspartners Wilson Kipsang, der beim Berlin-Marathon mit 2:03:23 Stunden einen neuen Weltrekord aufgestellt hat. "Das hat mir noch mal einen extra Schub gegeben, auch in New York mein Bestes zu geben", sagt Mutai.

Wie stark ist der Weltmeister?

Ugandischer Läufer Stephen Kiprotich im Zieleinlauf bei der Leichtathletik-WM 2013 in Moskau (Foto: Loic Venance/AFP/Getty Images)
Nach dem Olympiasieg 2012 in London wurde Stephen Kiprotich in Moskau auch Marathon-WeltmeisterBild: Loic Venance/AFP/Getty Images

Die Konkurrenz hat es allerdings in sich. Marathon-Weltmeister und Olympiasieger Stephen Kiprotich aus Uganda will Mutai das Leben schwer machen. Allerdings ist die Frage, ob Kiprotich nach seinem WM-Erfolg im August noch einmal seine Topform erreichen kann.

Bei den Frauen kommt es wohl zum Duell zweier Kenianerinnen. Doppelweltmeisterin Edna Kiplagat und Prisca Jeptoo, die Siegerin des London-Marathons 2013, wollen als Erste den Zielstrich im Central Park überqueren.

Auch Pamela Anderson will mitlaufen

Dort wollen auch die hin, für die allein das Erlebnis zählt. Rund 48.000 Läufer machen sich auf die 42,195 Kilometer lange Strecke, die sie durch alle fünf Stadtteile New Yorks führen wird. Unter ihnen sind auch einige Prominente. So hat Ex-"Baywatch"-Star Pamela Anderson ihren Start angekündigt.

Pamela Anderson (Foto: Getty Images)
Glamour beim Marathon: Pamela AndersonBild: Getty Images

Entlang der Strecke werden die Läufer von hunderttausenden Zuschauern angefeuert. Die Veranstalter hoffen, dass es vielleicht noch mehr sein werden als sonst üblich. "Man vermisst etwas erst dann richtig, wenn man es nicht mehr hat", sagte Mary Wittenberg, die Präsidentin des NY-Road Runners Club mit Blick auf das vergangene Jahr. 2012 war der Lauf zum ersten Mal in seiner Geschichte ausgefallen. Nach den verheerenden Schäden durch Hurrikan Sandy wurde der Marathon in letzter Minute abgesagt.

Sicherheit wird groß geschrieben

Noch in einer anderen Hinsicht ist der Marathon in diesem Jahr besonders: Sechseinhalb Monate nach den tödlichen Anschlägen beim Boston-Marathon werden auch in New York erhöhte Sicherheitsvorkehrungen getroffen. Den Etat dafür haben die Organisatoren auf über eine Million Dollar verdoppelt.

Mit 12.000 Absperrgittern sichert die Polizei die Strecke. Vor allem der Zielbereich im Central Park soll deutlich stärker bewacht werden als in den vergangenen Jahren. Außerdem wurden rund 600 Helfer von der Polizei im Umgang mit verdächtigen Gepäckstücken geschult. Peter Ciaccia, der technische Direktor des Rennens, bemüht sich, die Gemüter zu beruhigen: "Es gibt keinerlei ernstzunehmende Drohungen gegen den Marathon."