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Rekord bei deutschem Exportüberschuss

8. November 2013

Inmitten des Streits um seine Exportstärke meldet Deutschland einen Rekordüberschuss: Der Wert der Ausfuhren übertraf den der Einfuhren im September um mehr als 20 Milliarden Euro. Neuer Diskussionsstoff?

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Rekord bei deutschem Exportüberschuss - Container im Hamburger Hafen (Illustration: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

EU: Deutschland exportiert zu viel!

Der deutsche Exportüberschuss ist im September auf ein neues Rekordhoch gestiegen. Der Handelsbilanzsaldo erhöhte sich auf 20,4 Milliarden Euro - um diesen Betrag überstiegen die Ausfuhren die Importe. Damit wurde der bisherige Höchstwert vom Juni 2008 übertroffen, dieser lag bei 19,8 Milliarden Euro. Das teilte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mit. Die Zahlen dürften die kontroverse Debatte über den starken Außenhandel Deutschlands zusätzlich befeuern.

Klagelieder aus USA und EU

Das US-Finanzministerium hatte erst vor wenigen Tagen die Konzentration Deutschlands auf die Exportwirtschaft kritisiert. Auch aus europäischen Staaten gibt es Klagen, die Deutschen seien mit ihren Handelsüberschüssen und ihrer schwachen Binnennachfrage mitverantwortlich für die Misere in ihren Ländern. Die EU-Kommission wiederholte ihre Forderungen an die Bundesregierung, mehr Geld in die Modernisierung der Infrastruktur und die Gehälter im Niedriglohnbereich zu stecken.

Während die Exporte um 3,6 Prozent zum Vorjahresmonat auf 94,7 Milliarden zulegten, fielen die Importe um 0,3 Prozent auf 74,3 Milliarden Euro.

EU: Deutschland exportiert zu viel!

Nachfrageschub in allen wichtigen Regionen

Die Nachfrage nach deutschen Waren zog in allen wichtigen Regionen an. Am kräftigsten legten die Exporte in die EU-Länder mit 5,4 Prozent zu, während die Ausfuhren in die Euro-Zone um 4,4 Prozent kletterten. In alle anderen Regionen gab es ein Plus von 1,2 Prozent.

In den ersten neun Monaten verkauften die Unternehmen Waren im Wert von 818 Milliarden Euro ins Ausland - 0,9 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Der Branchenverband BGA hatte erst im Oktober seine Prognose gekappt: Statt der ursprünglich erwarteten drei Prozent soll es nur noch ein Plus von weniger als einem Prozent geben.

Im September stiegen die Exporte um 1,7 Prozent zum Vormonat, nachdem sie zuvor vier Monate in Folge gefallen waren.

ul/sc (rtr, dpa)