Redensarten rund um den Schuh
Im Deutschen kennt man viele Redensarten rund um Körperteile, speziell Füße. So ist es nicht verwunderlich, dass auch Schuhe in Sprüchen vorkommen.
Wo drückt der Schuh?
Was ist los, was "bedrückt" und ist das Problem — oder eben, wo drückt der Schuh? Die Redensart geht der Legende nach auf einen Römer zurück, der sich von seiner reichen, schönen Frau trennte und nach dem Grund gefragt, auf seinen Schuh zeigte und sinngemäß sagte, "auch er ist schön, aber keiner weiß, wo er mich drückt."
In die Schuhe schieben
Wer anderen etwas in die Schuhe schiebt, bepflanzt sie nicht dekorativ, sondern gibt ihnen die Schuld für eigene Fehler und Vergehen. Diebe, die im Mittelalter in einer Herberge übernachteten, steckten bei Kontrollen gestohlene Münzen schon mal in die Schuhe ihres arglosen Bettnachbarn.
Den Schuh ziehe ich mir nicht an
Ein Blick und es ist klar, den Schuh zieh ich mir nicht an. Die Redewendung bedeutet umgangssprachlich, damit habe ich nichts zu tun, das lehne ich ab. Auch hier geht es um Schuld oder Verantwortung, auch hier lasse ich mir "die Schuld nicht in die Schuhe" schieben!
Umgekehrt wird ein Schuh draus
Vermutlich geht dieser Ausdruck auf Arbeitsschritte vor hunderten Jahren im Schuhmacherhandwerk zurück. Ein Lederschuh, im Mittelalter oft eine Art derber Lederbeutel, wurde auf links genäht, und erst später auf rechts gedreht, damit "ein Schuh daraus wurde." Die Redensart bedeutet, dass jemand eine Sache falsch oder "verkehrt" angepackt hat.
In den Kinderschuhen
Unausgereift, in einem frühen Entwicklungsprozess und noch nicht fertig ist alles, was noch in den Kinderschuhen steckt — von der genialen Erfindung zum politischen Prozess.
Das zieht dir die Schuhe aus
Der Ausdruck wird benutzt, wenn man - eher negativ - überrascht wird, oder etwas wirklich unerträglich findet. Vor Schreck fliegt einem das Schuhwerk von den Füßen!
Nur ein Pantoffelheld?
Ein Pantoffelheld ist kein rühmlicher Held, er tut nur so: Auf der Straße, in der Kneipe und auf der Arbeit hat er was zu sagen, aber: zu Hause nicht. Da weist ihn seine Frau in die Schranken, was er aber nicht zugeben möchte. Er steht sprichwörtlich unter dem Pantoffel eines anderen. Und wem das peinlich ist, der ist ein Pantoffelheld.