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RB Leipzig stolpert über Eintracht Frankfurt

14. März 2021

RB Leipzig kann nicht gegen Eintracht Frankfurt gewinnen. Das Team von Trainer Julian Nagelsmann erleidet damit einen großen Rückschlag im Kampf um die Meisterschaft.

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Bundesliga I RB Leipzig - Eintracht Frankfurt
Bild: Ronny Hartmann/REUTERS

In den Gesichtern war Ratlosigkeit abzulesen. Die Spieler von RB Leipzig gingen mit gesenkten Köpfen aus dem Stadion. Der ein oder andere musste auch erstmal ordentlich durchpusten. Der Traum von der ersten Meisterschaft in der jungen Historie des Klubs ist am 25. Spieltag der Fußball-Bundesliga erst einmal in weitere Ferne gerückt. Das 1:1 (0:0) gegen Eintracht Frankfurt ist ein schwerer Rückschlag für die Sachsen, die insgeheim gehofft hatten, dem FC Bayern auf der Zielgeraden der aktuellen Bundesligasaison ein Bein stellen und sich den Titel sichern zu können. RB-Offensivspieler Emil Forsberg (47.) hatte sein Team zwar in Führung gebracht, Daichi Kamada (61.) glich aber für die Frankfurter aus. 

Keine gute Woche für die Sachsen

Frankfurt-Torhüter Kevin Trapp verhindert mehrere Torchancen der Leipziger
Frankfurt-Torhüter Kevin Trapp verhindert mehrere Torchancen der LeipzigerBild: Jan Woitas/dpa/picture alliance

Vor dem Spiel hatte das Team von Trainer Julian Nagelsmann zwar auch schon einen Rückstand von zwei Punkten auf die Münchner. Aber mit einem Sieg im direkten Duell mit den Bayern am 27. Spieltag hätten sie am großen Konkurrenten vorbeiziehen können. Nun haben es die Leipziger nicht mehr in der eigenen Hand, benötigen einen Ausrutscher des großen Titel-Konkurrenten und dürfen sich selbst keinen Fehler mehr leisten. Umso verständlicher der Ärger des RB-Coaches: "Wir ärgern uns über das Ergebnis. Über die Art und Weise nicht. Wir hatten selten ein Heimspiel, wo so viel Richtung letztes Drittel ging. Wir müssen heute aus der Situation mehr machen."

Die Leipziger waren das bessere Team, aber es fehlte die Genauigkeit im Anschluss. "Wir haben ein wenig zu schlampig vor dem Tor gespielt. Da benötigt man mehr Konzentration", sagte Leipzigs Sportdirektor Markus Krösche. Es war keine gute Woche für die Sachsen. Am Mittwoch war das Team im Achtelfinale der Champions League am Corona-bedingten Ausweich-Ort Budapest gegen den FC Liverpool ausgeschieden.

Fehlender Torjäger

Emil Forsberg (r.) erzielt seinen sechsten Saisontreffer gegen Frankfurt
Emil Forsberg (r.) erzielt seinen sechsten Saisontreffer gegen FrankfurtBild: Jan Woitas/dpa/picture alliance

Dort hatte Nagelsmann fehlenden Mut seines Teams bemängelt, zu wenig Durchsetzungsfähigkeit kritisiert. Immerhin diese Probleme hatten die Leipziger gegen Frankfurt nicht. Aber die Dauerbelastung in allen Wettbewerben (DFB-Pokal, Champions League, Bundesliga) ist den Spielern mittlerweile anzusehen. Die Leichtigkeit, die die RB-Offensive über weite Strecken in dieser Saison ausstrahlte, scheint dem Team mittlerweile abhanden gekommen zu sein. 

Es ist wie so oft, wenn sich ein Konkurrent aufgemacht hat, den FC Bayern den Meistertitel streitig zu machen: Am Ende fehlt der lange Atem. Und es gibt diesen einmaligen Qualitätsvorsprung, der die besondere Stellung des Rekordmeisters ausmacht. Vor allem aber fehlt den Leipzigern in diesem personell ungleichen Rennen ein Torjäger, über den die Bayern mit Robert Lewandowski verfügen.

Top-Torschützen bei Leipzig mit jeweils sechs Treffern sind Forsberg und Christopher Nkunku. Lewandowski allein hat in dieser Spielzeit 32 Treffer erzielt. Leipzig hat insgesamt nur 47 Treffer (FC Bayern: 74 Tore) erzielt. Ein Manko, dass die Sachsen über eine ganze Saison auch kaum mit mannschaftlicher Geschlossenheit und taktischer Disziplin ausgleichen können.  

Das Nagelsmann-Team hat nun noch eine kleine Restchance im Liga-Endspurt. Dafür müssten sie aber ihre Torjäger-Qualitäten zügig weiterentwickeln.