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Ranghoher Kommandant der früheren UCK in Pristina unter Mordverdacht verhaftet

12. August 2002

– Belgrader Kosovo-Koordinator Covic begrüßt Festnahme und kritisiert gleichzeitig die versuchte Festnahme des "unschuldigen politischen Vertreters" Milan Ivanovic

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Köln, 12.8.2002, QIK, TANJUG

QIK, alban., 12.8.2002

Wie aus Quellen der Friedenstruppen in Kosova verlautet, haben Kräfte der internationalen Polizei und der KFOR gestern (11.8.) um etwa 16.00 Uhr (Ortszeit) vor dem Grand Hotel Prishtina Rrustem Mustafa festgenommen. Dieser war unter dem Namen Kommandant Remi Befehlshaber der Operationszone Llap (serbisch: Lap – MD) der UCK. (...) Gleichzeitig durchsuchten Kräfte der internationalen Polizei sein Haus im Stadtteil Kodra e Diellit in Prishtina. Nach dem Krieg war Rrustem Mustafa Kommandant der 5. Zone des TMK (Kosovo-Schutzkorps – MD).

QIK, alban. 12.8.2002

Aus einer Verlautbarung der Zivilverwaltung der UN in Prishtina bezüglich des hohen Offiziers Rrustem Mustafa Remi geht hervor, dass der Beauftragte der internationalen Polizei bekannt gegeben habe, dass ein Verdächtiger unter dem Vorwurf des Mordes, der Folter und der illegalen Festnahme von Personen verhaftet worden sei. Rrustem Mustafa wurde unter dem Verdacht festgenommen, fünf Personen, die er illegal in seine Gewalt gebracht habe, gefoltert und getötet zu haben. Die Verhaftung Mustafas sei von einem internationalen Ankläger angeordnet worden. Er ordnete Untersuchungshaft bis zum Ende der ersten Phase der Ermittlungen in dem Fall an. (...) (MK)

TANJUG, serb., 11.8.2002

Der Leiter des Koordinierungszentrums für Kosovo-Metohija, Nebojsa Covic, hat heute Abend (11.8.) gegenüber TANJUG die Ansicht vertreten, dass Rustem Mustafa, auch bekannt als Kommandant Remi, und seine Kameraden von der selbst ernannten Kosovo-Befreiungsarmee sich vor dem Haager Tribunal und nicht vor der Justiz in Kosovo verantworten sollen.

"Das offizielle Belgrad hatte schon früher von KFOR und UNMIK die Festnahme von Mustafa wegen seiner Verbrechen und kriminellen Aktivitäten verlangt, die er sowohl während als auch nach dem Krieg in Kosovo-Metohjia verübt hat, aber es ist nie zu spät", sagte Covic als Reaktion auf die Verhaftung von Mustafa im Zentrum von Pristina.

(...) Covic sagte, dies bedeutet lediglich, dass UNMIK-Chef Steiner "tut, was er zugesagt hat, nämlich null Toleranz gegenüber Verbrechen und Verbrechern zu üben. Die internationale Gemeinschaft in Kosovo-Metohija irre, wenn sie nicht zwischen Terroristen und Verbrechern einerseits und unschuldigen politischen Vertretern der Serben wie Milan Ivanovic, einem Arzt und humanitär Tätigen in Kosovska Mitrovica unterscheide, den die UN-Polizei gleichzeitig versuche festzunehmen. Covic sagte, es gebe zahlreiche Beweise, dass Ivanovic unschuldig sei, was nicht über Mustafa und seine Kameraden von der terroristischen Kosovo-Befreiungsarmee gesagt werden könne. (MK)