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Radikale Islamisten bekennen sich zu Attentaten

11. Juni 2012

Christen werden in Nigeria seit Jahren immer wieder Opfer blutiger Angriffe radikaler Moslems. An diesem Sonntag starben mindestens sieben Menschen bei Anschlägen auf Kirchen.

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Christliches Kreuz (Foto: dapd)
Bild: dapd

Die islamistische Sekte Boko Haram bekannte sich zu den jüngsten Attentaten, in den Städten Jos und Biu. Sie habe mit den Aktionen beweisen wollen, dass sie entgegen anderslautenden Angaben der nigerianischen Regierung "nicht geschwächt" sei, erklärte ein Sprecher der Organisation in Maiduguri im Nordosten des Landes. Mit blutigen Anschlägen, deren Ziel vornehmlich Kirchen und christliche Institutionen sind, versuchen die Anhänger der Sekte Boko Haram einen Keil zwischen Muslime und Christen in Nigeria zu treiben und das Land zu destabilisieren, um es zu einem islamischen Gottesstaat machen zu können.

Sieben Tote und viele Verletzte

Die Angriffe am Sonntag (10.06.2012) galten zwei Kirchen. In Jos, der Hauptstadt des Bundesstaates Plateau, riss ein Selbstmordattentäter fünf Menschen mit in den Tod, als er einen Sprengsatz nach dem Gottesdienst am Kirchenausgang zündete. Mehr als 50 Gläubige wurden nach Polizeiangaben verletzt. Die Kirche im Zentrum von Jos sei durch die Wucht der Detonation weitgehend zerstört worden.

Bei dem zweiten Anschlag in der Stadt Biu im Bundesstaat Borno eröffneten Bewaffnete während eines Gottesdienstes das Feuer auf die Kirchenbesucher. Dabei wurden laut Polizei eine Frau getötet und viele weitere Gläubige verletzt.

Wieder Anschlag auf Christen in Nigeria

Blutiger Terror seit drei Jahren

Rund 50 Prozent der etwa 170 Millionen Nigerianer bekennen sich zum Islam - sie leben vor allem im Norden des Landes. Der Süden des bevölkerungsreichsten afrikanischen Landes ist überwiegend christlich geprägt. Seit Mitte 2009 starben durch Anschläge der Sekte Boko Haram (übersetzt: "Westliche Erziehung ist Sünde") nach Behördenangaben mehr als tausend Menschen.

qu/wa (dpa, dapd, afp)