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Ipswich-Morde

19. Dezember 2006

Verwirrung in Ipswich: Die Polizei hat einen weiteren Verdächtigen festgenommen. Am Tag zuvor war sie zunächst davon ausgegangen, den Täter gefasst zu haben.

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Polizisten untersuchen das Haus des zweiten Verdächtigen, Foto: dpa
Die Polizei untersucht das Haus des zweiten Verdächtigen am 19. DezemberBild: AP

Beim zweiten Tatverdächtigen handelt es sich um einen 48-Jährigen aus Ipswich. Er werde verdächtigt, die fünf in den vergangenen Tagen tot aufgefundenen Frauen umgebracht zu haben, sagte Chefermittler Stewart Gull am Dienstag.

Chefermittler Stewart Gull (Quelle: AP)
Chefermittler Stewart GullBild: AP

Bereits am Montag hatte die Polizei einen 37-jährigen Verdächtigen an seinem Wohnort in Trimley nahe der englischen Hafenstadt Felixstone festgenommen. Der Supermarktangestellte wurde am Dienstag weiter verhört, die vorläufige Untersuchungshaft um zwölf Stunden verlängert. Die Zeitung "Times" zitierte einen Ermittler mit den Worten, die Wahrscheinlichkeit stehe weniger als 50 Prozent, dass er tatsächlich der Prostituiertenmörder sei. Es würden noch fünf weitere Verdächtige überwacht.

Drei Autopsieergebnisse stehen noch aus

Drei der Opfer: Vicky Hall, Gemma Adams und Tania Nicol (Quelle: AP)
Drei der Opfer: Vicky Hall, Gemma Adams und Tania NicolBild: AP

Der Wohnort beider Verdächtigen, Trimley, liegt etwa 13 Kilometer südöstlich von Ipswich, wo alle fünf Opfer als Prostituierte gearbeitet hatten. Alle fünf drogensüchtigen Frauen hatten ihr Geld im Rotlichtviertel von Ipswich verdient. Ihre Leichen waren innerhalb von zehn Tagen seit dem 2. Dezember entdeckt worden. Bisher konnte nur bei zwei der fünf Opfer die Todesursache geklärt werden. Die Ergebnisse von drei weiteren Autopsien stehen noch aus.

Neuer "Jack the Ripper"?

Die Mordserie hatte Vergleiche zu dem berüchtigten Serienmörder "Jack the Ripper" hervorgerufen. Dieser trieb im 19. Jahrhundert sein Unwesen in London. Eine Boulevardzeitung hatte am Mittwoch eine Belohnung von 250.000 Pfund (371.000 Euro) für die Ergreifung des Täters ausgesetzt. Rund 9000 Hinweise von Bürgern waren bei der Polizei eingegangen. Der Chefermittler dankte der Bevölkerung für tausende Hinweise, die bei der Großfahndung mit mehreren hundert Beamten geholfen hätten. Weitere Hilfsappelle seien nicht mehr nötig. (ana/maj)