Prominente Fußballer in China
Fernost ruft und die Fußballstars kommen. Warum? China ist kein traditionelles Fußballland. Aber das Interesse seitens der Bevölkerung und der Wirtschaft ist riesig. Und die letztere lockt mit astronomischen Gehältern.
Graziano Pelle
Der Italiener gehört zu den Entdeckungen der EM. Der Mittelstürmer überzeugt mit starken Leistungen und zwei Toren. Das weckt Begehrlichkeiten: Angeblich wollen der FC Chelsea, Besiktas Istanbul und West Ham United den 32-Jährigen. Aber Pelle unterschreibt beim chinesischen Erstligisten Shandong Luneng. Sein Jahresgehalt: Umgerechnet etwa 16 Millionen Euro.
Papiss Demba Cissé
Pelles neuer Teamkollege bei Shandong Luneng Taishan ist der 31-jährige Senegalese Papiss Demba Cissé. Der Verein, zur Halbzeit der Meisterschaft im Tabellenkeller, will mit Cissés Erfahrungen in Frankreich (FC Metz), England (Newcastle United) und Deutschland (FC Freiburg) punkten. Und hofft natürlich auf viele Tore des Stürmers.
Felix Magath
Auch der Trainer des letztjährigen Meisterschaftsdritten ist neu. Es ist ein Deutscher: Felix Magath, ehemaliger Meistertrainer beim VfL Wolfsburg. Sein letzter Job beim englischen Zweitligisten FC Fulham ist schon zwei Jahre her. Jetzt erklärt er auf seiner Facebook-Seite, er sei "sehr interessiert am großen Aufbruch" in der kaufkräftigen chinesischen Super League (CSL).
Anthony Ujah
Der Bundesligaspieler verlässt auf eigenen Wunsch Werder Bremen und verdient nun beim chinesischen Erstligisten Liaoning FC sein Geld. Dessen Ligarivale Guangzhou Evergrande wollte den Nigerianer bereits im Winter verpflichten. Damals aber steckte Bremen noch im Abstiegskampf. Ujah spielt nun mit seinem Ex-Kollegen Assani Lukimya, der bereits seit Anfang des Jahres in China sein Geld verdient.
Hulk
Das bisher meiste Geld für einen Spieler blättert Shanghai SIPG hin: 56 Millionen Euro zahlt der Verein für Hulk - das ist Rekord auf dem asiatischen Markt. Der Brasilianer ist ein Weltenbummler, der bullige Stürmer spielt mal in Japan, Portugal, Russland und nun eben China. Sein Coach ist auch ein Altbekannter: Sven-Göran Eriksson, seinerzeit englischer Nationaltrainer.
Renato Augusto
Renato Augusto (r.) - ja, den kennen wir auch aus der Bundesliga, im Trikot von Bayer Leverkusen. Er war auch bei Schalke 04 im Gespräch. Aber selbst der von Gazprom gesponserte Klub kam an ein Jahresgehalt von neun Millionen nicht ran. Also heißt jetzt sein Klub: Beijing Guoan. Weil man, so Augusto,"als Fußballer nur zehn Jahre Zeit hat, um Geld zu verdienen."
Alex Teixeira
Auch die Vereine profitieren von den unglaublichen Transfersummen: Schachtar Donezk kaufte 2009 Alex Teixeira für neun Millionen Euro. Nun überweist Jiangsu Suning dem ukrainischen Klub mal eben 50 Millionen. Liverpool war auch interessiert, bot jedoch "nur" 36 Millionen Euro. Auch Teixeira selbst wird fürstlich entlohnt: Sein Jahresgehalt liegt bei zehn Millionen.
Jackson Martínez
Für schlappe 42 Millionen Euro lässt Atletico Madrid Jackson Martínes zu Guangzhou Evergrande ziehen. Einst wegen seiner vielen Tore für den FC Porto einer der begehrtesten Spieler Europas, enttäuschte der Kolumbianer beim spanischen Hauptstadtklub. Martinez war gerade sechs Monate dort. Trotzdem macht Atletico einen Gewinn von sieben Millionen Euro.
Ramires
Dem einen oder anderen scheint es aufgefallen zu sein: Brasilianische Fußballspieler stehen in China besonders hoch im Kurs. Ramires sitzt beim FC Chelsea zuletzt mehr auf der Ersatzbank, als dass er in der Startelf steht. Er geht dorthin, wo ihm Anerkennung entgegengebracht wird und er noch Geld für die Rente beiseite legen kann: zu Jiangsu Suning. Chelsea freut sich über 28 Millionen Euro.
Gervinho
Sind sie in China aufgrund seines verschossenen Elfmeters beim Afrika Cup 2012 auf ihn aufmerksam geworden oder weil er als Flügelspieler unter anderem bei so renommierten Klubs wie dem FC Arsenal und dem AS Rom spielte? Wir wissen es nicht. Was wir wissen: Der Nationalspieler der Elfenbeinküste kickt jetzt bei Hebei China.
Fredy Guarin
Der kolumbianische Nationalspieler kickte bei Inter Mailand im zentralen Mittelfeld. Doch seine Einsätze wurden immer kürzer, und dann hatte er bald kaum mehr welche. Bei Shanghai Greenland Shenhua ist Fredy Guarin dagegen Stammspieler. Und er war dem Klub immerhin noch zwölf Millionen Euro Ablöse wert.
Paulinho
Und noch ein Brasilianer: Durch die Erfolge mit den Corinthians in São Paulo wurden auch die europäischen Vereine auf den zentralen Mittelfeldspieler aufmerksam. Aber nach nur zwei Jahren bei Tottenham Hotspur wechselte er für 14 Millionen Euro zu Guangzhou Evergrande. Dort traf er auf seinen ehemaligen Nationaltrainer Luiz Felipe Scolari.