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Preußen-Stiftung gibt Meißner Porzellangruppen zurück

6. August 2008
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Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz hat drei Meißner Porzellangruppen aus der ehemaligen Sammlung Arnhold an deren Rechtsnachfolgerin, die Firma S. Bleichröder, zurückgegeben. Die Porzellangruppen, die der Familie 1940 von den NS-Behörden entzogen worden waren, befanden sich bis vor kurzem im Kunstgewerbemuseum der Staatlichen Museen zu Berlin, wie die Preußen-Stiftung am Mittwoch mitteilte. Es handelt sich um naturalistisch farbig bemalte Tierfiguren: Zwei Wiedehopfe von 1736 bzw. 1741 und einen Eichelhäher mit Eichhörnchen und Hirschkäfer von 1739.

Ihr Modelleur war Johann Joachim Kändler, der für die Figurenplastik der Meißner Manufaktur und für die europäische Porzellankunst insgesamt prägend gewesen sei, wie die Stiftung betonte. Es sind die einzigen Kändler-Tierfiguren, die den Zweiten Weltkrieg im Kunstgewerbemuseum überdauert haben. Die Rückgabe erfolgte jetzt nach einer aktuellen Anfrage der Rechtsnachfolgerin der Familie Arnhold und gegen Rückzahlung der im Wiedergutmachungsverfahren in den späten 50er Jahren an die Familie Arnhold geleisteten Entschädigung für die Porzellane.

Die Porzellanfiguren waren zusammen mit etlichen anderen Kunstwerken der Familie 1940 von den NS-Behörden verfolgungsbedingt entzogen worden. Die Abgabe sei Bedingung dafür gewesen, dass die jüdische Familie Arnhold, die Deutschland verließ und nach New York und Brasilien übersiedelte, andere Kunstgegenstände ausführen durfte.