Preis der Nationalgalerie: Diese Künstlerinnen sind nominiert
Die Berliner Nationalgalerie vergibt zum neunten mal ihren Kunstpreis. Eine Ausstellung im Hamburger Bahnhof zeigt schon jetzt Arbeiten der ausgewählten Shortlist-Künstlerinnen.
Vier Shortlist-Künstlerinnen
Erstmals sind vier weibliche Künstler für den Preis der Berliner Nationalgalerie nominiert: Jumana Manna, Sol Calero, Iman Issa und Agnieszka Polska (v.l.). Ihre Arbeiten zeigt der Hamburger Bahnhof - Museum für Gegenwart jetzt in einer "Shortlist-Ausstellung". .
Experimente mit Form und Material
Die aus Ägypten stammende Iman Issa untersucht das Binnenverhältnis von Geschichte, Sprache und Objekt. Issa arbeitet mit Installation, Skulptur, Video, Fotografie und Text. Häufig experimentiert sie - wie in dieser Arbeit - mit Form und Material. In ihrer Serie "Heritage Studies" hinterfragt die Künstlerin die Bedeutung historischer Gegenstände für das heute.
Bilderbeute
Agnieszka Polska bedient sich für ihre Filme und zeichentrickbasierten Arbeiten im Bildfundus von Archiven. Sie kombiniert alte Fotografien, Worte und Texte aller Art mit dem künstlichen Look digitaler Medien. Poslskas Arbeit "I Am the Mouth II" entstand 2016.
Kleiner Planet
Ebenfalls von Agnieszka Polska stammt die Arbeit "My little Planet" von 2016. Die Jury nominierte Agnieszka Polska insbesondere wegen der Vielfältigkeit und zugleich Präzision ihrer filmischen Sprache.
Machtfrage
Wie ausgestreckte, verletzte Finger wirken diese Skulpturen aus Gips, Fasern und Lack von Jumana Manna. Die in Princeton geborene Künstlerin arbeitet als Bildhauerin und Filmemacherin. Ihre Arbeit "Amulet" fragt danach, was die Macht mit unseren Körpern anstellt.
Magische Substanz
"A magical substance flows into me" (dt. Eine magische Substanz fließt in mich) ist der Titel eines Videofilms von Jumana Manna, aus dem diese Filmszene stammt. Die Künstlerin verbindet für ihre Arbeiten Fakt und Fiktion, Autobiographisches und Archivmaterial.
Bunte Phantasieräume
Sol Calero, Jahrgang 1982, errichtet künstliche soziale Phantasieräume, mal Friseursalons, Wechselstuben oder Saunas, deren farbenprächtige Bemalung und Ausschmückung mit Pflanzen an die Tropen erinnert. Sol Calero verbindet Malerei und Skulptur. Ihre Arbeiten muten lateinamerikanisch an, was kein Zufall ist.
Wechselstube
Sol Caleros farbenfrohe Rauminstallationen, hier eine Wechselstube auf der Art Basel, spielen mit Verweisen auf lateinamerikanische und karibische Kunst. "Casa de Cambio" entstand 2016. Die junge Venezolanerin Calero forscht nach einer lateinamerikanischen Identität.