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Portugal - Bekarei

15. Mai 2019

Das portugiesisch-griechische Café im Prenzlauer Berg vermittelt ein universelles Gefühl von Heimat. Das DDR-Interior stammt aus den 1970er Jahren, die Backwaren werden von Hand in der eigenen Backstube gebacken.

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Euromaxx-Projekt Planet Berlin | Portugal | Bekarei (Foto: Lena Ganssmann)
Bild: Lena Ganssmann

Planet Berlin: Paula Gouveia aus Portugal

Eine Bäckerei, in der DDR-Chic auf portugiesische Törtchen und griechische Teigtaschen trifft , gibt es wohl nur einmal in Berlin: die Bekarei in Prenzlauer Berg. Geometrischer Deckenstuck, Hängeleuchten und die massive Bäckertheke stammen noch aus der Vorwendezeit.

Seit dreizehn Jahren bieten die Portugiesin Paula Gouveia und der griechischstämmige George Andradis hier südländisches und deutsches Gebäck an: Rustico- und Mafrabrot, Lemon Merengue Tarte und Pão de Deus werden jeden Tag frisch von Hand gebacken. Ihre Pastel de Nata, die mit Vanillecreme gefüllten, typisch portugiesischen Blätterteigtörtchen, gelten als die besten der Stadt. Benannt nach ihrer früheren Bar EKA, ist die Bekarei seit 2006 Anlaufpunkt für Touristen, Kreative und Familien.

"Alles fing mit selbstgebackenen Zimtschnecken an", erinnern sich die beiden. Zu Beginn legten sie noch rund um die Uhr selbst Hand an: Paula Gouveia kümmerte sich vor allem um die Kundschaft, ihr Mann sammelte Familienrezepte aus Portugal und Griechenland und brachte sich das Backen selbst bei. Die Mühe zahlte sich aus. Heute hat das Paar neben der Bekarei noch einen weiteren Standort in Kreuzberg und beliefert Berliner Burgerläden mit ihren Beka-Buns.

Vom Lehramt in die Gastronomie

Als die ehemalige Lehrerin Paula Gouveia 1997 nach Berlin zog, gab es die vielen hübschen Cafés noch nicht, die heute die Straßen in Prenzlauer Berg zieren. "Als ich nach Deutschland kam, bekam man hier nirgends Espresso", erzählt sie lachend. "Zum Glück ist das heute nicht mehr so." Bald merkte sie, dass sie leidenschaftlich gern in der Gastronomie arbeitete.

Die Bäckerei in der Dunckerstraße im beliebten Helmholtzkiez mit dem altmodischen Mobiliar gefiel Paula Gouveia schon damals: "Wenn der Laden hier frei wird, übernehmen wir ihn", sagte sie damals zu ihrem Mann. Und tatsächlich: Der Laden wurde frei, nach der Geburt ihres Sohnes eröffnete das Paar dort die Bekarei. Der Austausch mit den vielen Stammkunden liegt Paula Gouveia weiterhin sehr am Herzen. Auch wenn die beiden mittlerweile viele Mitarbeiter haben, steht sie am Wochenende immer noch gern selbst hinter dem Tresen.

Autorin: Anima Müller

BEKAREI
Dunckerstr. 23
10437 Berlin-Prenzlauer Berg