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Plagiatsvorwurf gegen Steinmeier unhaltbar

Nina Werkhäuser (dpa)5. November 2013

SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier darf seinen Doktortitel behalten. Die Universität Gießen hat seine Promotionsarbeit überprüft - die Plagiatsvorwürfe seien unbegründet.

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SPD-Fraktionsvorsitzender Frank-Walter Steinmeier, Foto: dpa
Bild: picture-alliance/dpa

Die Universität Gießen konnte keine Belege dafür finden, dass Frank-Walter Steinmeier in seiner Doktorarbeit unzulässigerweise aus anderen Texten abgeschrieben hat. Es liege weder eine Täuschungsabsicht noch ein wissenschaftliches Fehlverhalten vor, so das Fazit der Universität. Bemängelt wurden aber Fehler beim Zitieren. Der zuständige Promotionsausschuss hat deshalb beschlossen, dem SPD-Fraktionsvorsitzenden den Doktorgrad nicht zu entziehen und das Prüfverfahren eingestellt.

Steinmeier selbst hatte die Universität Gießen um die Überprüfung der Plagiatsvorwürfe gebeten, die der Dortmunder Wissenschaftler Uwe Kamenz im September gegen ihn erhoben hatte. Die Promotion des SPD-Fraktionschefs weise "umfangreiche Plagiatsindizien" auf, so Kamenz' Vorwurf. Dieser fußte auf einer computergestützten Analyse der Promotionsarbeit. Der SPD-Politiker wies die Anschuldigung als "absurd" zurück.

Der 57-Jährige Jurist wurde 1991 promoviert. In der SPD spielt Steinmeier eine zentrale Rolle. Von 2005 bis 2009 war er Bundesaußenminister, seither führt er die SPD-Fraktion im Bundestag. In einer schwarz-roten Bundesregierung könnte er erneut Minister werden.

Plagiatsvorwürfe haben Konjunktur

In jüngster Zeit haben mehrere Spitzenpolitiker erst ihren Doktortitel und danach ihr Amt verloren, weil sie plagiiert haben. Dazu gehören der frühere Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU), die frühere Vizepräsidentin des Europaparlaments, Silvana Koch-Mehrin (FDP) und die ehemalige Bildungsministerin Annette Schavan (CDU). Schavan, der die Universität Düsseldorf vorwirft, vorsätzlich und systematisch abgeschrieben zu haben, klagt derzeit gegen den Entzug ihres Doktortitels.