1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Glaube

Papst erlaubt Trauung durch Piusbrüder

4. April 2017

Papst Franziskus geht einen weiteren Schritt auf die erzkonservative Piusbruderschaft zu. Die Trauung eines Paares durch einen Priester der Bruderschaft wird künftig auch von der katholischen Kirche anerkannt.

https://p.dw.com/p/2aguv
Schweiz Piusbrüder weihen neue Priester
Piusbrüder weihen neue Priester in der Schweiz (Archivbild) Bild: picture alliance/dpa/O. Maire

Ein Diözesanpriester soll dabei die Trauassistenz übernehmen, während ein Priester der Bruderschaft des heiligen Pius X. die eigentliche Zeremonie vollzieht. Sollte dies nicht möglich sein, kann der Ortsbischof die "erforderlichen Vollmachten unmittelbar dem Priester der Bruderschaft" erteilen, wie aus dem entsprechenden Schreiben des Vatikan hervorgeht.

Es gebe "seit einiger Zeit verschiedene Begegnungen und Initiativen mit dem Ziel, die Priesterbruderschaft (...) in die volle Gemeinschaft der Kirche zurückzuführen." Durch den Schritt sollten auch "Gewissensnöte der Gläubigen" beseitigt werden. Am "ungeklärten Status" der Bruderschaft ändere das nichts, heißt es weiter. 

Kirchliche Hochzeitb Kirchliche Hochzeit
Künftig darf auch ein Piusbruder die Trauungszeremonie vornehmen Bild: picture alliance/dpa/C. Mohr

Piusbrüder nehmen Beichte ab 

Franziskus hatte bereits Ende des vergangenen Jahres Priestern der Bruderschaft die Erlaubnis erteilt, die Beichte abzunehmen. Damit setzte er die zuvor geltende Regelung für das Heilige Jahr der Barmherzigkeit in dauerndes Recht um.

Die 1970 gegründete Priestervereinigung erkennt einige Lehren des Vatikan nicht an. Insbesondere geht es um Reformen des Zweiten Vatikanischen Konzils der 1960er Jahre. Franziskus bemüht sich wie sein Vorgänger Benedikt XVI. um die Rückholung der Bruderschaft in die katholische Kirche.

2009 hob die vatikanische Glaubenskongregation - im Auftrag von Benedikt XVI. - als Geste der Versöhnung die 1988 verfügte Ex-Kommunikation von Bischof Bernard Fellay, dem Generaloberen der Piusbruderschaft, auf. Der Schritt galt auch für die anderen 1988 ohne Zustimmung des Vatikans durch den Gründer der Piusbruderschaft, Erzbischof Marcel Lefebvre, geweihten Bischöfe. Einer der zusammen mit Fellay geweihten Bischöfe ist der Holocaust-Leugner Richard Williamson. 2012 trennte sich die Piusbruderschaft von dem britischen Geistlichen. 

se/uh (dpa, epd, kna, afp)