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Papademos baut Kabinett um

7. März 2012

Mitten im Countdown zum geplanten Schuldenschnitt für Griechenland hat Regierungschef Lukas Papademos mehrere Kabinettsmitglieder ausgetauscht. Der Finanzminister darf aber auf seinem Posten bleiben.

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Lukas Papademos (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Stühlerücken im griechischen Kabinett - die wichtigste Änderung: Wirtschafts- und Wachstumsminister Michalis Chrysochoidis muss sein Ressort verlassen und ins Ministerium für Zivilschutz gehen, wie offiziell in Athen mitgeteilt wurde. Neue Wirtschaftsministerin wird die bisherige Bildungsministerin Anna Diamantopoulou. Deren bisherige Aufgaben übernimmt der Linguistik-Professor der Universität Athen, Giorgos Bambiniotis. Finanzminister Evangelos Venizelos, der mit den internationalen Geldgebern über eine Rettung seines hoch verschuldeten Staates verhandelt, behält sein Amt.

Chrysochoidis hatte sich in den vergangenen Tagen wiederholt mit Bundeswirtschaftsminister und Vizekanzler Philipp Rösler in einer Art Fernduell durch Erklärungen vor der Presse gestritten. Es ging um das nach Röslers Ansicht schleppende Vorankommen der Reformen in Griechenland.

Rösler mahnt

Der deutsche Wirtschaftsminister legte unterdessen nach: "Unsere Hilfsbereitschaft und Solidarität sind groß", betonte Rösler. "Doch es muss auch Anstrengungen der griechischen Seite geben." Zu möglichen weiteren Griechenland-Hilfen sagte Rösler der Zeitung "Passauer Neue Presse" (Mittwochsausgabe): "Spekulationen über ein drittes Hilfspaket für Griechenland tragen nicht zur Beruhigung der Märkte bei." Es gehe um eine bessere Wettbewerbsfähigkeit Griechenlands - durch Erneuerung der Verwaltung, Umsetzung des Privatisierungsprogramms sowie Öffnung der Märkte.

Die Rochade im griechischen Kabinett ausgelöst hatte der bisherige Zivilschutzminister Christos Papoutsis. Er verließ die Regierung, um sich auf seine Kandidatur um den Vorsitz der sozialistischen Partei PASOK zu konzentrieren. Politische Beobachter erwarten jedoch, dass Finanzminister Venizelos neuer PASOK-Chef wird.

wa/je (dpa, rtr, dapd)