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Politik

Pakistanisch-indischer Grenzkorridor für Sikh

24. Oktober 2019

Es geht um einen Sikh-Schrein auf pakistanischem Territorium. Damit die indischen Glaubensanhänger das Heiligtum in Kartarpur - visafrei - besuchen können, haben Neu Delhi und Islamabad einen Vertrag unterzeichnet.

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Der Schrein in Kartarpur, der nach dem Tod von Sikh-Gründer Guru Nanak im 16. Jahrhundert errichtet wurde (Foto: picture-alliance/AP Photo/K.M. Chaudary)
Der Schrein in Kartarpur, der nach dem Tod von Sikh-Gründer Guru Nanak im 16. Jahrhundert errichtet wurdeBild: picture-alliance/AP Photo/K.M. Chaudary

Inmitten von Spannungen um die umstrittene Region Kaschmir haben Pakistan und Indien ein Abkommen für einen Grenzkorridor unterzeichnet. Laut einem Sprecher des pakistanischen Außenministeriums soll der Korridor indischen Anhängern des Sikh-Glaubens den Besuch eines ihrer heiligsten Schreine im etwa vier Kilometer von der Grenze entfernten pakistanischen Kartarpur Sahib erleichtern. Der Vertrag wurde an einem Grenzübergang in der nördlichen indischen Provinz Punjab signiert, wo etwa 80 Prozent der fast 25 Millionen indischen Sikhs leben.

20 Dollar Servicegebühr  

Dem Sprecher zufolge können künftig bis zu 5000 Pilger pro Tag sieben Tage die Woche zwölf Stunden von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang den Schrein besuchen. Dafür werde eine Servicegebühr von 20 Dollar verrechnet. Sikh sollen den Schrein ohne Visum besuchen dürfen.

Indien Punjab Dera Baba Nanak | Indien und Pakistan wollen abkommen zum Kartarpur Grenzkorridor unterzeichnen
Polizisten in der Stadt Dera Baba Nanak im indischen Bundesstaat Punjab, wo der Vertrag unterzeichnet wurde Bild: Getty Images/AFP/N. Nanu

Sikh-Gründer Guru Nanak hatte sich in Kartarpur niedergelassen. Der Schrein wurde nach seinem Tod im 16. Jahrhundert erbaut. Noch weitere heilige Stätten der Sikh befinden sich seit 1947 - dem Ende der britischen Kolonialherrschaft - auf pakistanischem Staatsgebiet.

Eröffnung am 9. November 

Offiziell soll der Grenzübergang am 9. November eröffnet werden. Dazu wird auch der pakistanische Premier Imran Khan erwartet. Der Grenzkorridor, auch als "Friedenskorridor" bezeichnet, soll helfen, die zerrütteten Beziehungen zwischen den Erzfeinden zu verbessern.

Indien und Pakistan haben dreimal Krieg gegeneinander geführt und sind bis heute verfeindet. Pakistan hatte die diplomatischen Beziehungen zu Indien jüngst erheblich eingeschränkt, nachdem Neu Delhi der indisch-kontrollierten Region Kaschmir Anfang August den Sonderstatus entzogen hatte. Islamabad beansprucht die Region auch. Seither kam es vermehrt zu Gefechten entlang der Kontrolllinie.

sti/ww (ap, dpa. rtr)