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Autobahn-Rehe stoppen Verkehr

11. Mai 2016

Für den Menschen, sofern er nicht in einem Auto sitzt, ist der Aufenthalt auf oder direkt neben einer Autobahn nicht besonders attraktiv. Rehe in Mecklenburg-Vorpommern sehen das ganz anders.

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Ein Rehkitz auf einer Wiese (Foto: Fotolia)
Bild: Fotolia/Souchon Yves

Um Rehe von der Ostsee-Autobahn zu vertreiben, ist die A 20 bei Rostock - für bis zu acht Stunden lang - gesperrt worden. Seit Monaten zupfen die Tiere immer wieder das zarte Grün vom Randstreifen der A 20, laufen über die Fahrbahnen und gefährden so den Verkehr. Zu Unfällen kam es bisher nicht. In der Nacht hatten Wärmebildkameras drei Tiere am Straßenrand aufgespürt, wie eine Sprecherin des Umweltministeriums von Mecklenburg-Vorpommern sagte.

Keine Tötung der Tiere

Zwölf Jäger und 25 Mitarbeiter der Autobahnmeisterei sollen die Tiere nun verscheuchen. Dazu sollte der Zaun auf beiden Seiten der Autobahn auf jeweils etwa 40 Metern Länge geöffnet werden. Ursprünglich sollten die Rehe getötet werden. Dagegen gab es jedoch Widerstand aus dem Umweltministerium. Die Autobahn wurde auf etwa 15 Kilometern zwischen den Anschlussstellen Dummerstorf und Sanitz komplett gesperrt.

BUND krisiert Straßenbau

Eine 100-prozentige Sicherheit, dass die Tiere nicht zurückkehren, gibt es freilich nicht. Im vergangenen Jahr hatte es immer wieder Versuche gegeben, sie zu vertreiben - doch schon nach kurzer Zeit waren sie immer wieder da.

Für die Umweltorganisation Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) ist die A 20 selbst das Problem. "Sie ist die größte zerschneidende Barriere quer durch Mecklenburg-Vorpommern, die nur durch die viel zu wenigen Wildbrücken unterbrochen wird", kritisierte Landesgeschäftsführerin Corinna Cwielag.

sti/wl/mak (dpa)