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PolitikBelarus

Oppositionsführerin Tichanowskaja strebt "Neues Belarus" an

6. August 2023

Drei Jahre nach ihrer angeblichen Niederlage bei der belarussischen Präsidentenwahl formuliert Swetlana Tichanowskaja einen Appell. Ihr Ziel ist es, dass sich die Gegner von Alexander Lukaschenko besser formieren.

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Ehemalige belarussiche Präsidentschaftskandidatin Swetlana Tichanowskaja bei einer Konferenz in Warschau
Auftritt in der polnischen Hauptstadt Warschau: Swetlana TichanowskajaBild: Tatiana Gargalyk/DW

Die im Exil lebenden Gegner des belarussischen Machthabers Alexander Lukaschenko sollen ihre Kräfte bündeln: Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja forderte auf einer Veranstaltung in Polen die Kritiker der Führung in Minsk auf, sich zu vereinen und die Schaffung einer Bewegung "Neues Belarus" zu unterstützen. Auch sollten "neue belarussische Pässe" ausgegeben werden, um deren internationale Anerkennung sie sich bemühen wolle.

In ihrer Rede vor Hunderten Zuhörern in einem Hotel in Warschau erklärte Tichanowskaja, die letzten drei Jahre hätten gelehrt, immer auf das Schlimmste gefasst zu sein. "Wir haben uns daran gewöhnt, dass unser friedliches Belarus aufgrund der Politik des Regimes heute als Aggressorland bezeichnet und auf eine Stufe mit Russland gestellt wird", sagte sie mit Blick auf die Unterstützung Lukaschenkos für den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine.

Russland St. Petersburg | Wladimir Putin und Alexander Lukaschenko (TASS, Juli 2023)
Verbündete: Alexander Lukaschenko (l.) und der russische Präsident Wladimir PutinBild: Alexander Demianchuk/TASS/dpa/picture alliance

Ein gestohlener Wahlsieg?

Tichanowskaja äußerte sich anlässlich des dritten Jahrestages ihrer erfolglosen Proteste nach der Präsidentschaftswahl 2020. Damals war die heute 40-Jährige gegen Lukaschenko angetreten und hatte nach Einschätzung ihrer Anhänger auch gewonnen. Die Wahlbehörde erklärte allerdings den Amtsinhaber zum Sieger, der das Land seit fast 30 Jahren mit harter Hand regiert und gegen seine Gegner energisch vorgeht.

Ursprünglich wollte Tichanowskajas Ehemann Sergej Tichanowski gegen Lukaschenko antreten. Nachdem der Blogger aber inhaftiert wurde, hatte sich seine Frau zur Kandidatur entschieden. Tichanowski sitzt voraussichtlich noch eine lange Zeit im Gefängnis in Belarus. Tichanowskaja floh nach der Wahl ins Ausland. Vor einem Jahr gründete sie eine selbst ernannte Exilregierung und hat rund 20 "alternative Botschaften" und Informationszentren im Ausland eröffnet.

wa/ack (rtr, dpa)