1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Vom Strapenrodel zum Olympiasieg

17. Februar 2010

Wer sich in der Rodel-Supermacht Deutschland durchsetzen will, muss nicht nur Talent haben, sondern auch Ehrgeiz. Tatjana Hüfner verfügt über beides.

https://p.dw.com/p/M3Ox
Tatjana Hüfner winkt den Fans (Foto: AP)
Bild: AP

Tatjana Hüfner wurde am 30. April 1983 in Neuruppin im Bundesland Brandenburg geboren. Sie wuchs in Blankenburg im Harz auf. Dort sammelte Hüfner ihre ersten Erfahrungen mit dem Schlitten: beim Straßenrodeln. Neun Jahre alt war sie damals. Ihr Bruder fuhr bereits Rennen, ihn hatte sie zuvor oft zum Training begleitet.

Durchbruch im Jahr 2004

Später eiferte sie ihrem Vorbild Susi Erdmann nach, der früheren Weltmeisterin, die wie Hüfner aus Blankenburg stammt. Ihren Durchbruch in der Rodel-Supermacht Deutschland schaffte Hüfner im Winter 2003/2004. Damals überraschte die Sportsoldatin mit Rang zwei beim Weltcuprennen in Igls in Österreich. Auch bei der Deutschen Meisterschaft und der Europameisterschaft 2004, beide in Oberhof, wurde sie Zweite.

Tatjana Hüfner nach dem dritten Lauf in Vancouver (Foto: AP)
Tatjana Hüfner - immer voll konzentriertBild: AP

Bronze in Turin

In der folgenden Saison verpasste Hüfner den Sprung in das deutsche Weltcupteam – um anschließend umso stärker zurückzukehren. Ende 2005 feierte sie ihren ersten Weltcupsieg. Bei der Europameisterschaft in Winterberg gewann sie Silber. Hüfner qualifizierte sich für die Olympischen Spiele 2006 in Turin. Dort holte sie als Dritte hinter Sylke Otto und Silke Kraushaar die Bronzemedaille.

Zweimal Weltmeisterin

Tatjana Hüfner 2008 bei der WM in Oberhof (Foto: AP)
Weltmeisterin 2008 in OberhofBild: AP

Ganz nach oben aufs Podest fuhr Hüfner 2007. In Igls in Österreich wurde sie Weltmeisterin. Ein Jahr später bei der Heim-WM in Oberhof verteidigte sie ihren Titel und holte sich auch den Gesamtweltcup – mit einer bis dahin noch nicht dagewesenen Serie von fünf Siegen hintereinander. Auch 2009 und 2010 wurde Hüfner Gesamtweltcupsiegerin. Sie gilt als äußerst nervenstark, sicher auch Folge ihrer Zusammenarbeit mit einem Mentaltrainer.

Tatjana Hüfner wechselte nach dem Abitur zu einer Bundeswehr-Sportfördergruppe. Nebenbei begann sie ein Fernstudium der Psychologie. Täglich trainiert sie fünf Stunden lang. Und auch in ihrer Freizeit hält Hüfner nichts davon zu faulenzen. Dann geht sie klettern, windsurfen oder tanzen.

Autor: Stefan Nestler
Redaktion: Joachim Falkenhagen