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Olympiasieger im Porträt: Rodler Felix Loch

15. Februar 2010

Immer der Jüngste – dieses Motto könnte über dem Leben des jüngsten Rodel-Olympiasiegers aller Zeiten stehen. Früh ging es los mit dem Sport bei Felix Loch, früh kamen auch die ersten ganz großen internationalen Erfolge.

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Rodler Felix Loch (AP Photo/Michael Sohn)
Felix Loch bejubelt seinen TriumphBild: AP

Am 24. Juli 1989 im thüringischen Sonneberg geboren, wuchs Felix Loch in Schönau am Königssee auf. Die Sportlichkeit wurde ihm bereits in die Wege gelegt – die Mutter rodelte selbst, der Vater arbeitete als Trainer, heute ist er der Cheftrainer der deutschen Rodler.

Nach eigenem Bekunden hatte Felix Loch schon als Kind den Olympiasieg im Kopf – und früh die Grundlagen dafür gelegt: Mit fünf Jahren saß er am Königssee selbst erstmals auf einem Schlitten. Schon mit drei Jahren schaute er der Rodel-Legende Georg Hackl dabei zu, wie der an seinem Schlitten rumschraubte. Diese Verbindung hat bis heute gehalten. Seit dem Ende seiner eigenen Karriere berät Georg Hackl Felix Loch regelmäßig und der neue Olympiasieger weiß, dass Hackl "bestimmt ein Stück zum Erfolg beigetragen hat".

Schon bei den Junioren erfolgreich

Dass Felix Loch ein erfolgreicher Sportler werden würde, deutete sich schon früh an. 2003 – also mit gerade einmal 14 Jahren – wurde er in seiner Alterklasse erstmals Deutscher Meister. Die Erfolge auf internationaler Ebene ließen dann nicht lange auf sich warten – in der Saison 2004/2005 wurde er Gesamtweltcupsieger bei den Junioren, 2006 und 2007 Junioren-Weltmeister. Nahtlos gelang ihm dann der erfolgreiche Übergang zu den Erwachsenen. 2008 wurde er in Oberhof jüngster Rodel-Weltmeister aller Zeiten, ein Jahr später konnte er seinen Titel in Lake Placid erfolgreich verteidigen. Damit fehlt ihm sportlich mit seinen gerade einmal 20 Jahren nur noch eins – der Sieg im Gesamtweltcup. Bisher war seine beste Platzierung der dritte Rang in dieser Saison.

Felix Loch auf dem Siegerpodest (AP Photo/Charlie Krupa)
Felix Loch auf dem SiegerpodestBild: AP

Vielseitige Interessen

Angesichts dieser Erfolgsserie und auch des familiären Hintergrundes könnte man glauben, dass es in der Familie Loch nichts anderes als Rodeln gibt – weit gefehlt. Zu Hause wird meist über Fußball geredet – Felix Loch ist ein großer Fan von Bayern München. Daneben ist der Modellathlet, der bei 1,90 m Körpergröße 90 Kilogramm wiegt und Schuhgröße 45 hat, noch begeisterter Surfer, Rad- und Skifahrer. Wundert es da noch jemand, dass die Zeit für eine Freundin fehlt?

Kind deutscher Sportförderung

Felix Loch ist auch ein Beispiel für die erfolgreiche deutsche Sportförderung. Er ist Polizeimeister-Anwärter – zur Zeit aber nur auf dem Papier. De facto kann er bei der Polizei – neben der Bundeswehr der größte deutsche Sportförderer – völlig ungestört wie ein Vollprofi trainieren. Damit steht er in einer Reihe mit vielen deutschen Wintersportlern, die bei der Polizei oder der Bundeswehr angestellt sind. Allerdings: so erfolgreich wie er sind nur wenige andere Sportler.

Autor: Wolfgang van Kann (sid,dpa)

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