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Berlin offenbar Anschlagsziel von Islamisten

4. Februar 2016

Bei Razzien in drei Bundesländern hat die Polizei mutmaßliche Mitglieder einer islamistischen Terrorzelle gefasst. Der Hauptverdächtige wurde im Sauerland gefasst. Die Gruppe soll einen Anschlag in Berlin geplant haben.

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Festnahme eines mutmaßlichen Islamisten in Berlin (Foto: Reuters/F.Bensch)
Bild: Reuters/F.Bensch

Wie ein Polizeisprecher in Berlin mitteilte, wurde der Hauptverdächtige, ein 35-jähriger Algerier, im nordrhein-westfälischen Attendorn festgenommen. Gegen ihn lag ein Haftbefehl aus seinem nordafrikanischen Heimatland vor. Ein zweiter Algerier im Alter von 49 Jahren wurde in Berlin (Artikelbild) gefasst. Zwei weitere Verdächtige wurden nicht festgenommen, so der Polizeisprecher. Das Berliner Landeskriminalamt hatte die Federführung bei den gleichzeitigen Razzien. Auch in Hannover wurde eine Flüchtlingsunterkunft durchsucht. Insgesamt waren 450 Sicherheitskräfte im Einsatz.

Die mutmaßlichen Islamisten planten nach Angaben der Berliner Staatsanwaltschaft einen Anschlag in der Hauptstadt. Zu einem Bericht der "Bild"-Zeitung, offenbar sei ein Anschlag am Alexanderplatz geplant gewesen, wollte sich ein Sprecher nicht äußern.

Als Flüchtling eingereist

Der Hauptverdächtige hielt sich nach Angaben von dpa in einem Erstaufnahmeauflager für Flüchtlinge in Attendorn im Kreis Olpe auf. Der Mann wurde nach algerischen Erkenntnissen in Syrien von der Terrorgruppe "Islamischer Staat" (IS) militärisch ausgebildet. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur, dpa, ist der Mann im Herbst 2015 als Flüchtling nach Deutschland eingereist. Er kam danach über die sogenannte Balkanroute und wurde in Bayern als Flüchtling registriert. Nach ersten Hinweisen auf Anschlagspläne sei der Mann dann in Nordrhein-Westfalen ausfindig gemacht worden.

Gegen die vier Männer wird, so dpa weiter, bereits seit mehreren Wochen ermittelt. Die Erkenntnisse hätten sich um den Jahreswechsel herum verdichtet. Demnach wollte die Gruppe in Berlin zusammenkommen, um Attentate vorzubereiten. Wie weit die Pläne bereits fortgeschritten waren, ist noch unklar. Ob die Verdächtigen einen konkreten Anschlagsort im Visier hatten, ist ebenfalls noch nicht bekannt.

Unterlagen sichergestellt

Nach Angaben der Berliner Polizei wurden bei den gleichzeitigen Durchsuchungen in den drei Bundesländern Computer, Mobiltelefone und Aufzeichnungen sichergestellt. Deren Auswertung dauere an. Die Razzien seien eng abgestimmt gewesen mit dem Bundesamt für Verfassungsschutz und dem Bundeskriminalamt.

wl/gri/kle (dpa, rtr, epd)