1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Grüne Bestnoten für 14 deutsche Firmen

7. Dezember 2021

In einem weltweiten Klimaschutzranking haben nur wenige deutsche Unternehmen besonders gut abgeschnitten. Die Auswahl entscheidet auch über die Aufnahme in grüne Fonds und darüber indirekt auch über den Börsenwert.

https://p.dw.com/p/43vSV
Deutschland erneubare Energien Ökostrom Symbolbild
Bild: picture-alliance/dpa/J. Stratenschulte

12.000 Unternehmen haben mitgemacht. Die Bestnoten in allen drei Kategorien konnten aber nur wenige ergattert. Das einzig deutsche Unternehmen ist die Firma Symrise - ein im Deutschen Aktienindex DAX notierter Produzent von Duftstoffen aus Holzminden (Niedersachsen). Das Unternehmen bekam vom sogenannten Carbon Disclosure Project (CDP) drei Bestnoten.

Die Organisation mit Sitz in London gilt als eine der größten Klimaschutzorganisationen weltweit. Sie versucht über Fragebögen an Unternehmen Informationen zu deren Nachhaltigkeitsstrategien weltweit zur Verfügung zu stellen. Diese Daten nehmen auch an Bedeutung zu, weil viele Fondsgesellschaften häufiger Nachhaltigkeitskriterien ansetzen. So kann eine Bewertung im Ranking auch indirekt Auswirkungen auf die Börsenbewertung haben.

Symrise AG
Laut CDP besonders nachhaltig - die Firma Symrise entwickelt Duftstoffe und AromenBild: picture-alliance/dpa/S. Pfoertner

Bei der Bewertung analysiert CDP die Bereiche Klimaschutz sowie den Einfluss auf Wälder und Wassersicherheit. Von den 12.000 untersuchten Unternehmen erhielten nur 272 eine Bestnote in einer der drei Kategorien. Das sind dem CDP zufolge nur zwei Prozent der Unternehmen.

58 Prozent der geprüften Unternehmen wurden hingegen mit den schlechtesten Noten - also C oder D - bewertet. Es sei auch besorgniserregend, dass mehr als 16.000 Unternehmen überhaupt nicht auf den Fragen antwortete, heißt es von der Organisation. Darunter seien Firmen wir Chevron, Exxon Mobil, Glencore und Berkshire Hathaway. Unternehmen, die ihre Umweltauswirkungen nicht offenlegen und nicht entsprechend handeln, gefährden sowohl den Planeten als auch sich selbst", sagte der Europa-Verantwortliche von CDP, Maxfield Weiss.

"Wenn sie so weitermachen wie bisher, stehen sie auf der falschen Seite der öffentlichen Meinung, der Regulierung und der Kapitalmärkte." Greenwashing werde nicht mehr funktionieren, da immer genauer hingeschaut werde, so Weiss.

14 Deutsche Unternehmen im Ranking

Von deutscher Seite schafften es nur 14 Unternehmen in einer der Kategorien. Neben Symrise erhielt der Maschinenbauer Gea zwei A-Bewertungen in den Kategorien Klima und Wasser. Nur eine Top-Bewertung erhielten unter anderen die Deutsche Bahn, die Deutsche Telekom sowie der Softwarekonzern SAP, dazu Bayer, Eon, Thyssenkrupp und Bosch.

Um mit der Note A bewertet zu werden, müssen Unternehmen unter anderem schlüssig nachweisen, dass sie direkt und indirekt verursachte klimaschädliche Emissionen reduzieren und ihre Klimaschutzpläne wissenschaftlicher Prüfung standhalten. Während die Klimaschutzbemühungen bei den genannten Unternehmen positiv bewertet wurden, gibt es beim Einfluss auf Wälder und Wassersicherheit bei den meisten dem Ranking zufolge Nachholbedarf.

Die Zahl der A-Unternehmen im CDP-Ranking ist im Jahresvergleich um 40 Prozent gesunken, da die Vorgaben dafür strenger geworden sind und damit weniger Betriebe diesen bislang standhalten können.

nm/hb (dpa, ap)