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Nordkoreaner lassen US-Missionar frei

5. Februar 2010

Seit Weihnachten saß er in Haft, jetzt lassen die Nordkoreaner ihn frei: den US-Missionar Robert Park. Er war illegal in das Land gekommen und wollte auf die Menschenrechtslage aufmerksam machen - medienwirksam.

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(Foto: AP)
"Nord Korea wird Robert Park freilassen" lautet die Schlagzeile in den süd-koreanischen Nachrichten. Auf eine medienwirksame Aktion hatte der US-Missionar gesetzt.Bild: AP

Der Missionar hatte seine Aktion angekündigt: Am 25. Dezember hatte er illegal die Grenze von China nach Nordkorea überschritten - über den gefrorenen Fluss Tumen. Der Grund: Er sah es als seine christliche Pflicht an, auf die Menschenrechtsverletzungen in Nordkorea aufmerksam zu machen. Nach Angaben christlicher Organisationen hatte Park einen Brief bei sich, in dem er zur Schließung der Gefangenenlager in Nordkorea und zum Rücktritt von Machthaber Kim Jong Il aufrief.

Seit seiner Festnahme war kein Lebenszeichen mehr von dem Missionar nach außen gedrungen. Die Ankündigung, er solle nun frei gelassen werden, kommt deshalb überraschend.

"Opfer falscher West-Propaganda"

(Foto: AP/Park Family)
Das Suchfoto von Familie Park. Seit Weihnachten gab es kein Lebenszeichen von Robert Park (2. v.links)Bild: AP

Er hätte Reue gezeigt, so die Behörden. Und Pjöngjang zeigt nun Gnade: Park habe eingesehen, dass er sich falsch verhalten habe. Laut Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA habe der Missionar gesagt, er sei das Opfer "falscher Propaganda des Westens geworden". Er soll gesagt haben: "Ich hätte ein solches Verbrechen nicht begangen, wenn ich gewusst hätte, dass Nordkorea die Rechte aller Bürger respektiert und ihre Freiheit garantiert und dass sie ein frohes und stabiles Leben genießen."

Annäherung an die USA?

Beobachter werteten die Ankündigung aus Nordkorea als ein weiteres Zeichen der Bereitschaft zur Annäherung mit den USA. Pjöngjang wolle den Dialog mit Washington fortsetzen. Nordkorea hatte im Dezember nach dem Besuch eines US-Sondergesandten bekräftigt, zu den abgebrochenen Verhandlungen über sein Atomwaffenprogramm zurückkehren zu wollen. Eine konkrete Zusage steht aber noch aus. (mik/dpa/rtr)