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KonflikteNordkorea

Nordkorea testet erneut ballistische Rakete

13. April 2023

Nordkorea hat nach Angaben des südkoreanischen Militärs eine atomwaffenfähige Rakete abgefeuert. In Japan wurde zwischenzeitlich Luftalarm ausgelöst.

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Südkorea: Auf einem großen Bildschirm ist ein Bericht eines südkoreanischen TV-Senders über einen Raketenstart in Nordkorea zu sehen, davor sitzen Menschen
Das südkoreanische Fernsehen berichtet über den Raketentest des kommunistischen NachbarstaatesBild: Kim Hong-Ji/REUTERS

Der Start der Rakete sei in der Nähe der nordkoreanischen Hauptstadt Pjöngjang erfolgt, teilte Südkoreas Generalstab in Seoul mit. Die Rakete sei dann in Richtung Japanisches Meer (koreanisch: Ostmeer) geflogen. Es handelte sich den Angaben zufolge um eine Rakete mit einer Reichweite von möglicherweise mehreren Tausend Kilometern. Nähere Details zu der Rakete waren zunächst nicht bekannt. Die Reichweite von Mittelstreckenraketen überschreitet 800 Kilometer, die von Langstrecken- oder Interkontinentalraketen 5500 Kilometer.

Kurzeitig Alarm in Japan

Japan bestätigte den Raketenstart. Ministerpräsident Fumio Kishida sagte, die von Nordkorea abgefeuerte Rakete sei nicht auf japanisches Territorium gefallen. Zwischenzeitlich hatten die Behörden Luftalarm ausgelöst und die Bewohner der japanischen Insel Hokkaido aufgerufen, sich in Schutzräume zu begeben. Später wurde Entwarnung gegeben. Ein Warnsystem soll fälschlicherweise den Absturz der Rakete auf japanischem Gebiet vorhergesagt haben. Das Projektil stürzte nach Angaben der japanischen Küstenwache jedoch östlich von Nordkorea ins Meer.

Ein Fernsehgerät zeigt den japanischen Einwohnern das J-Alert oder Nationale Frühwarnsystem.
Japans Fernsehen warnt über das nationale Frühwarnsystem J-Alert vor einem möglichen RaketentrefferBild: Shuji Kajiyama/AP/dpa/picture alliance

In einer Erklärung der Sprecherin des Nationalen Sicherheitsrats der USA, Adrienne Watson, hieß es, Nordkorea habe eine Interkontinentalraketen getestet. Sie warf dem kommunistisch regierten Land vor, damit gegen Resolutionen des UN-Sicherheitsrats verstoßen zu haben. Das abgeschottete Nordkorea baut seit Jahren sein Waffenprogramm aus und unterliegt deshalb internationalen Sanktionen. UN-Beschlüsse untersagen Nordkorea den Test von ballistischen Raketen jeglicher Reichweite. Solche Raketen können mit einem oder mehreren Atomsprengköpfen bestückt werden.

Unter Hochspannung

Die militärischen Spannungen auf der koreanischen Halbinsel haben sich zuletzt deutlich verschärft. Die kommunistische Führung in Pjöngjang droht immer wieder mit einer militärischen Eskalation in der Region. Machthaber Kim Jong Un ließ zuletzt eine Reihe von Geschossen unterschiedlicher Reichweite abfeuern, darunter auch atomwaffenfähige Raketen einschließlich Interkontinentalraketen und auch Lenkflugkörper.

Infografik Karte Japan Süd- und Nord Korea und Hokaido DE

Nach der Serie von Raketentests nahmen die USA und ihr Verbündeter Südkorea ihre gemeinsamen Militärübungen wieder in vollem Umfang auf. Der Konflikt mit Nordkorea wird auch ein Thema beim Besuch von Bundesaußenministerin Annalena Baerbock in Ostasien sein. An diesem Donnerstag wird die Grünen-Politikerin zunächst in China erwartet. Am Samstag reist sie nach Südkorea und am Sonntag zum G7-Außenministertreffen nach Japan weiter.

qu/ww (dpa, afp, rtr)