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Politik

Nordkorea lässt Drohnen in den Süden fliegen

26. Dezember 2022

Es ist das erste Mal seit fünf Jahren, dass Pjöngjang wieder auf derlei Weise das Nachbarland ärgert. Südkoreas Militär hätte die unbemannten Luftfahrzeuge gerne vom Himmel geholt, war damit aber nicht erfolgreich.

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Präsentation einer abgefangenen nordkoreanischen Drohne in Südkoreas Verteidigungsministerium 2017 in Seoul
Präsentation einer abgefangenen nordkoreanischen Drohne in Südkoreas Verteidigungsministerium 2017 in Seoul Bild: Yonhap/picture alliance

Nordkorea hat nach südkoreanischen Angaben mehrere Drohnen über die innerkoreanische Grenze fliegen lassen. Das erste "unbemannte nordkoreanische Luftfahrzeug" sei im Luftraum von Gimpo in der Provinz Gyeonggi entdeckt worden, teilte der südkoreanische Generalstab mit. Insgesamt seien mehrere Drohnen in Südkoreas Luftraum rund um die Provinz eingedrungen. Das sei eine "offensichtliche Provokation", hieß es. Seoul feuerte daraufhin Warnschüsse ab und setzte Kampfjets und Kampfhubschrauber ein.

Flüge dienten wahrscheinlich zur Spionage  

Es ist das erste Mal seit fünf Jahren, dass nordkoreanische Drohnen wieder in den Luftraum des Südens eingedrungen sind. Nach Einschätzung südkoreanischer Experten dienten die Flüge vermutlich vor allem Spionagezwecken, weil der geringe Entwicklungsstand der nordkoreanischen Drohnen noch keine wirklichen Angriffsfähigkeiten zulasse.

Nach Angaben der südkoreanischen Nachrichtenagentur Yonhap versuchten Kampfflugzeuge des Landes, die nordkoreanischen Drohnen abzuschießen. Dies sei aber nicht gelungen, obwohl rund 100 Schüsse abgefeuert worden seien. Als weitere Reaktion flogen südkoreanische Aufklärungsflugzeuge in den Norden, um Aufnahmen zu machen. Laut Yonhap stürzte eine der südkoreanischen Maschinen im südkoreanischen Bezirk Hoengseong ab. Der Flugverkehr an den internationalen Flughäfen von Gimpo und Incheon sei auf Wunsch des Generalstabs für eine Stunde ausgesetzt worden.

Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un (hier mit seiner Tochter) lässt sich nach einem Raketentest von Militärs bejubeln
Machthaber Kim Jong Un (hier mit seiner Tochter) lässt sich nach einem Raketentest von Militärs bejubeln (Archivfoto)Bild: Korean Central News Agency/AP Photo/picture alliance

2022 so viele Waffenfests wie nie zuvor

Das international isolierte Regime in Pjöngjang unter Führung von Kim Jong Un hat in diesem Jahr allerdings so viele Waffentests durchgeführt wie nie zuvor. Darunter war auch der Start seiner bisher stärksten ballistischen Interkontinentalrakete. Erst am vergangenen Freitag waren nach Angaben von Seoul weitere zwei ballistische Kurzstreckenraketen abgefeuert worden.

Nordkorea droht mit Atomwaffen

sti/se (afp, dpa, rtr)