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Nord- und Südkorea erklären Krise für beendet

24. August 2015

Niemand darf in Asien sein Gesicht verlieren - das war auch die Regel bei den Vermittlungsgesprächen zwischen Seoul und Pjöngjang. Jetzt wird ein Erfolg gemeldet. Es gibt sogar eine Bitte um Entschuldigung.

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Vertreter von Nord- und Südkorea am Verhandlungstisch (22.08.2015) (Foto: Reuters)
Vertreter von Nord- und Südkorea am Verhandlungstisch (22.08.2015)Bild: Reuters/the Unification Ministry/Yonhap

Die Explosion von Landminen im Grenzstreifen hatte die Eskalation ausgelöst. Beide Staaten der koreanischen Halbinsel hatten daraufhin auf stur geschaltet. Demonstrativ ließen sich ihre Staatschefs inmitten der höchsten Militärs filmen. Die südkoreanische Präsidentin Park Geun Hye trug dabei einen Tarnanzug.

Nach mehrtägigen Verhandlungen gehen nun beide Seiten auf Entspannungskurs. Wie Südkoreas nationaler Sicherheitsberater Kim Kwan Jin mittelte, wird Nordkorea sein Bedauern über die jüngsten Vorfälle ausdrücken. Im Gegenzug wolle Südkorea die Propaganda-Beschallung des Nordens über die Grenze hinweg einstellen.

Ultimatum mit Drohungen

Beobachter werten die Bitte um Entschuldigung vonseiten Nordkoreas als Überraschung, kommt sie doch einem Schuldeingeständnis gleich. "Es ist nicht einfach, einen Ausweg zu finden, bei dem keine Seite ihr Gesicht verliert", hatte Dan Pinkston von der International Crisis Group in Seoul noch vor der Einigung erklärt.

UN-Chef Ban begrüßt die Einigung

UN-Generalsekretär Ban Ki Moon begrüßte die Abwendung einer Eskalation der Spannungen auf der koreanischen Halbinsel. Er freue sich insbesondere, dass die beiden Länder sich auf einen regelmäßigen Dialog verständigt hätten, erklärte Ban in New York.

Anfang August waren bei der Explosion von Landminen in der demilitarisierten Zone zwischen beiden Staaten zwei südkoreanische Soldaten verletzt worden. Die Regierung in Seoul machte dafür den Norden verantwortlich und begann, über Lautsprecher eine Mischung aus Nachrichten und Popmusik an der Grenze auszustrahlen.

Nordkorea wies die Vorwürfe zurück, forderte den Süden ultimativ auf, die Beschallung einzustellen und drohte mit einem Militäreinsatz. Zeitweilig beschossen sich beide Staaten, die sich seit dem Koreakrieg in den 1950er Jahren formell im Kriegszustand befinden, auch mit Artillerie. Über etwaige Schäden ist nichts bekannt.

jj/uh (dpa, afp)