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Katastrophe

Neuseeland will Vulkanopfer bergen

12. Dezember 2019

Vier Tage nach dem Ausbruch des White Island Vulkans sollen die Leichen geborgen werden. Trotz der Warnungen von Vulkanforschern vor einer neuen Eruption billigte die Polizei die Entsendung einer Bergungsmisssion.

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White Island -Vulkanausbruch in Neuseeland
Bild: Imago/G. Lei

Die Rettungskräfte sollen bereits an diesem Freitag in dem Vulkangebiet nach den Leichnamen suchen, so die Polizei. Die Behörden gehen davon aus, dass sie aufgrund der von Drohnen und Hubschraubern kurz nach dem Ausbruch gesammelten Informationen den Ort von zumindest einigen der sterblichen Überreste kennen. Es wird vermutet, dass es auf White Island mindestens acht weitere bislang ungeborgene Todesopfer gibt.

Unklare Opferzahlen

Nach einer inoffiziellen Bilanz ist von 16 Menschen die Rede, die durch den Ausbruch ums Leben kamen. Zwei Menschen erlagen nach Polizei-Angaben im Krankenhaus ihren Verletzungen. Insgesamt 21 Menschen werden wegen teils schlimmer Verbrennungen in Spezialkliniken behandelt. Den Gesundheitsbehörden zufolge sind 16 davon in einem "kritischen Zustand". Mehrere Menschen schwebten zudem mit schwersten Verbrennungen weiter in Lebensgefahr.

Vulkanausbruch auf neuseeländischer Insel
Der Notfalldienst betreut eine verletzte PersonBild: picture-alliance/dpa/A. Gibson

Australien kündigte an, zehn der Verletzten auszufliegen und in eigenen Spezialkliniken für Verbrennungen zu behandeln. Dazu sei eine Militärmaschine nach Neuseeland geschickt worden. Nach Informationen von Vulkanologen stieß der Vulkan bei der Eruption extrem heißen Dampf und kanonenkugelgroße Gesteinsbrocken aus. So sind auch der extreme Verbrennungsgrad der Opfer und die inneren Verletzungen zu erklären.

White Island -Vulkanausbruch in Neuseeland
Blick von oben auf die Insel und den aktiven VulkanBild: picture alliance/AP/Maxar Technologies

Noch kurz vor der jetzigen Ankündigung der Bergungsmission hatte Polizeiminister Stuart Nash in einem Radiointerview gesagt: "Es wäre Wahnsinn, Männer und Frauen nach White Island zu schicken, wenn es dort nicht sicher für sie ist." Allerdings war zuletzt von Seiten von Angehörigen der Druck auf die Behörden gewachsen, mit der Suche auf der Insel zu beginnen. Befürchtet wird, dass die Leichen bei einer neuen Eruption für immer verschwunden sein könnten.

White Island -Vulkanausbruch in Neuseeland
Blumen für die Opfer des VulkanausbruchsBild: picture alliance/AP/M. Baker

Die Vorsicht der Polizei stieß auch auf Kritik. Hubschrauberpilot Mark Law sagte, er könne die Verzögerung nicht verstehen. Wenn die Entscheidung bei ihm läge, ginge es sofort los. "Es würde 20 Minuten brauchen, um dorthin zu kommen." Man wisse, wo die Leichen seien. "Wir könnten sie nach Hause bringen", heißt es auf tagesschau.de

Zum Zeitpunkt der Eruption des auch unter dem Namen Whaakari bekannten White Island Vulkans am Montag hielten sich 47 Menschen auf der Insel auf. Darunter waren vier Deutsche, die nach Angaben des Auswärtigen Amts in Berlin Verletzungen davon trugen. Die anderen Ausflugstouristen und Reiseleiter kamen aus Australien, den USA, Großbritannien, China, Malaysia und Neuseeland.

cgn/mak (afp, dpa, tagesschau.de)