Neueste Technik statt alte Krücken
Die "Rehacare" ist die führende Messe Deutschlands für Hilfsmittel in Medizin, Pflege und Rehabilitation. Mit moderner Technik können Behinderte heute vieles selbst tun, wozu sie bisher fremde Unterstützung brauchten.
Mobilität heißt Freiheit
Gerade Rollstuhlfahrer müssen sich jedes Stück Freiheit hart erkämpfen, denn die Wege sind oft nicht für sie gemacht. Da wäre es doch einfacher, in die Lüfte abzuheben, dachte sich der Erfinder dieses Gyrokopters. Zurzeit hat der Mini-Hubschrauber zwar nur eine Straßenzulassung - aber später soll er einmal abheben.
Über Stock und Stein
Das ist der Erfinder des Gyrokopters. Werner Schrägle hat auch den Rollstuhl, den er hier fährt, auf den Markt gebracht. Das Modell hat extra dicke Reifen, funktioniert nach dem Prinzip eines Segway-Rollers und nennt sich "Mobilitycube".
Mini-Auto für drinnen und draußen
Die überdachte Version des "Shopriders" - eines Elektrorollstuhls - sieht fast so aus, wie ein kleines Auto. Das ist allerdings so handlich, dass man als Behinderter damit ruhigen Gewissens auch mal in ein Einkaufszentrum hineinfahren kann. Und ganz gemütlich ist es darin auch - unser Reporter Fabian Schmidt hat den "Shoprider" ausprobiert.
Selber gehen ist besser...
...und mit modernen Prothesen möglich. Das zeigt uns die Patientin Karlianny Maas: Ihre Prothese reagiert hydraulisch auf Gehbewegungen. Zum Treppensteigen muss ihr künstliches Kniegelenk einknicken - ein Problem für viele andere Prothesen. Doch das "Genium X3" schafft das spielend. Karlianny Maast muss durch einen kurzen Tritt nach hinten nur den Befehl dazu geben.
Künstliche Arme, die sich richtig bewegen
Diese Armprothesen reagieren auf Muskelreize. Sensoren tasten die vorhandenen Muskeln am oberen Stumpf des Armes ab und setzen Bewegungsbefehle, die der Mensch intuitiv gibt, in Bewegungen der Prothese um. Der Träger kann innerhalb von Millisekunden zwischen verschiedenen Befehlen umschalten. Etwa zwischen: "Hand öffnen und schließen!" zu "Arm beugen und strecken!"
Wenn der eigene Arm zu kurz ist...
...dann hilft dieser Roboterarm der Firma "Orfomed". Lars Tacken führt ihn vor und hat schon mal das DW-Mikrofon gegriffen. Mit zwei Joysticks kann der Schüler den Arm bewegen. Der Roboterarm ist auf dem Rollstuhl montiert und kann daher auch unterwegs schnell zum Einsatz kommen - um an der Ampel den zu hohen Knopf zu drücken oder den heruntergefallenen Stift aufzuheben.
Steuern ohne Arme
Menschen ohne Arme können ihren Rollstuhl auch mit Hilfe eines Kinn-Joysticks bewegen. Eingesetzt werden kann dieses Hilfsmittel auch, um andere Dinge zu bedienen. Etwa einen Computer: Dann wird der Kinnball zur Computer-Maus.
Wohin schaue ich?
Computer bedienen ohne Eingabegerät? Das geht durch eine Augensteuerung. Hier stellt ein Anwender gerade die Software für die Augensteuerung ein: Der Computer lernt, die Augen seines Gegenübers zu verstehen - Blickrichtung, Blickwinkel, Aussehen. Später kann der Bediener die Maus auf dem Bildschirm bewegen, indem er dorthin schaut, wo er die Maus haben will.
Lächeln bitte!
Auch über Gesten lässt sich ein Computer steuern. Hier führt Stefan Schaaf von der Firma "Humanelektronik" vor, wie es geht: Den Kopf leicht geneigt, bewegt sich die Maus. Die Lippen zu einem Kussmund geformt, und ein Mausklick wird ausgelöst. Die Wange zusammenkneifen bedeutet etwa: "linke Maustaste". Alle Befehle lassen sich individuell zuordnen - je nach Möglichkeit und Gestik des Nutzers.
Schreiben mit dem Headset
Jussi Kujanpää von der finnischen Firma "Quha" hat sich die Computermaus wie ein Headset auf den Kopf gesetzt. Er schreibt einen Text auf einer Bildschirmtastatur. Das kleine Gerät namens "Zono" führt die Maus mit der Kopfbewegung des Menschen.
Bewegungen wieder erlernen
Nach einem Schlaganfall ist oft eine Körperhälfte gelähmt. Wenn die Hand nicht mehr reagiert, kann dieser Handschuh von "Rehab Robotics" helfen. Zwei Sensoren am Arm nehmen Reize vom Gehirn wahr und leiten diese an den Handschuh weiter. Der Patient denkt: "Hand öffnen oder schließen!" - und die Roboterhand tut, was er will. Langsam lernen dann auch die Muskeln, sich wieder zu bewegen.
Spielerisches Trainingsgerät
Auch dieser Handschuh der Firma "Neofect" hilft Schlaganfall-Patienten beim Wiedererlernen von Bewegungen. Allerdings müssen sie ihre Finger schon selbst bewegen können. Hier zeigt ein Mitarbeiter, wie die Patienten auf spielerische Weise animiert werden, Schritt für Schritt kleine Fortschritte zu machen.
Kommunizieren ohne zu sprechen
Auch für Schlaganfall-Patienten ist diese Piktogramm-Oberfläche von "TalkTools" gedacht. Menschen, die weder sprechen, noch über eine normale Tastatur schreiben können, hilft die Oberfläche Gedanken zu formulieren. Der Computer setzt aus den inhaltlichen Zeichen ganze Sätze zusammen und spricht oder schreibt diese dann aus.