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Neue Regierung in Mali gebildet

21. August 2012

Nach Monaten der Unsicherheit und Gewalt hat Mali laut einem Medienbericht wieder eine Regierung. Ministerpräsident wird abermals der zuletzt umstrittene Diarra. Mehrere Minister haben enge Kontakte zu den Putschisten.

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Malis kommissarischer Ministerpräsident Cheick Modibo Diarra steht auch der neuen Regierung vor (Foto: picture-alliance/dpa)
Mali Ministerpräsident Scheich Modibo DiarraBild: picture-alliance/dpa

Zuletzt waren die Forderungen nach einer Regierung der nationalen Einheit immer lauter geworden. Der kommissarische Ministerpräsident Cheick Modibo Diarra geriet unter Druck, nachdem er eine von den westafrikanischen Staaten gesetzte Frist zur Regierungsbildung am 10. August hatte verstreichen lassen.

Jetzt aber ist dieser Schritt nach Angaben des Staatsfernsehens vollzogen worden: An der neuen Regierung seien insgesamt 31 Minister beteiligt, hieß es. Fünf von ihnen sollen Vertraute von Hauptmann Amadou Sanogo sein, der im März den Militärputsch gegen den langjährigen Präsidenten Malis, Amadou Toumani Touré, angeführt hatte. Cheick Modibo Diarra bleibt den Angaben zufolge Ministerpräsident, obwohl er in den vergangenen Wochen zunehmend zur umstrittenen Figur wurde.

Islamisten terrorisieren Bevölkerung in Nord-Mali

Das Machtvakuum in den vergangenen fünf Monaten hatten Tuareg-Rebellen zusammen mit mehreren islamistischen Gruppen genutzt, um den Norden des Landes unter ihre Kontrolle zu bringen. Die Tuareg wurden dort inzwischen von ihren einstigen Verbündeten vertrieben.

Die Islamisten setzen in den von ihnen kontrollierten Landesteilen mit Gewalt ihr fundamentalistisches Religionsverständnis durch und haben auch Teile der zum Weltkulturerbe zählenden Altstadt von Timbuktu zerstört. Seit der Ausrufung der "Islamischen Republik Azawad" in Nord-Mali flohen Hunderttausende vor dem Terrorregime. Der islamistischen Gruppe Ansar Dine werden Verbindungen zu Al-Kaida nachgesagt.

Kämpfer der Islamistengruppe Ansar Dine in Mali (Foto: Reuters)
Die Islamisten-Gruppe Ansar Dine kontrolliert den Norden MalisBild: Reuters

Es wurden zuletzt immer wieder Befürchtungen laut, dass es zu einer Spaltung Malis kommen könnte, weil die Übergangsregierung im Norden keinerlei Einfluss mehr hatte. In Malis Hauptstadt Bamako hatten vor gut einer Woche etwa 60.000 Menschen für "Frieden und nationale Versöhnung" demonstriert. Aufgerufen zu der Kundgebung hatte der Hohe Islamische Rat von Mali.

kis/haz (dapd, rtr, dapd, dpa)