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Nervöse Stimmung, geringe Umsätze

Thomas Kirschning16. September 2002

Bei geringen Umsätzen hat sich der deutsche Aktienmarkt am Montag (16.9.02) nur geringfügig bewegt. Der Handel sei von Nervosität geprägt, berichteten Aktienhändler in Frankfurt übereinstimmend.

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Bild: APTN

Neue Sorgen über einen denkbaren Irak-Krieg und entsprechend steigende Ölpreise hielten die meisten Anleger von der Börse fern. Händler sprachen von einem "Käuferstreik". Belastend wirke zudem der dreifache Verfallstermin am Freitag, der seine Schatten durch eine hohe Volatilität bereits voraus schicke.

Die am Neuen Markt gelistete Aktie von MobilCom rückte mit einem spektakulären Kurssprung von zeitweise mehr als 200 Prozent in den Mittelpunkt des Interesses.

Nach einem relativ starken Kursabfall im frühen Handel konnte sich der DAX bei niedrigen Umsätzen am Nachmittag stabilisieren. Der Index stand zuletzt bei 3319, also 1,3 Prozent oder 42 Punkte unter dem Freitagsschluss. Der NEMAX 50 gab 0,8 Prozent oder fast 4 Punkte auf 422 ab.

Hier reagierte der Aktienkurs des Telefonunternehmens MobilCom auf dessen vorläufige Rettung mit einem dramatischen Kurssprung und bewahrte damit den Neuen Markt vor einem stärkeren Abrutschen. Am Sonntag hatten Bundes- und Landesregierung einen Überbrückungskredit in Höhe von 400 Millionen Euro vermittelt. Damit wurde die Insolvenz der Büdelsdorfer abgewendet, die durch den Rückzug des Großaktionärs France Télécom in eine akute Existenzkrise geraten waren.

Im Dax umgaben die Aktie des Finanzdienstleisters MLP teils wilde Spekulationen, die den Kurs stark belasteten und den Wert zeitweilig bis auf die letzte DAX-Position drückten. Die angebliche Erpressung des vor kurzem entlassenen Vorstands Dorian Simon ließ das Papier zeitweilig drastisch einbrechen. Der Ex-Spitzenmanager soll gestanden haben, von seiner Geliebten - einer Londoner Investmentbankerin - erpresst worden zu sein und ihr brisante interne Daten aus dem Unternehmen mitgeteilt zu haben.

Die großen deutschen Reisekonzerne gehen davon aus, dass sich der Preiskampf im Flugverkehr noch verschärfen wird. In den kommenden Jahren werde der Markt der Billigflieger in Deutschland stark wachsen, sagte TUI-Vorstandschef Michael Frenzel auf einer Tourismuskonferenz am Montag in Berlin. "Der Markt kommt, ob mit uns der ohne uns." Der Vorstandschef des Konkurrenten Thomas Cook, Stephan Pichler, rechnet mit weiteren Preisnachlässen auch bei Last-Minute-Angeboten für Charter-Urlaub. TUI gaben überdurchschnittlich ab.

Neben der Bayer-Aktie standen lediglich BMW und BASF auf der Gewinnerliste des Dax.

Die Schlusskurse im Dax wie immer in Euro und ohne Gewähr:

adidas-Salomon 70,40 (- 2,00)
Allianz 97,80 (- 2,40)
BASF 40,68 (+ 0,22)
Bayer 21,41 (+ 0,53)
HypoVereinsbank 19,46 (- 0,05)
BMW 35,60 (+ 0,50)
Commerzbank 9,69 (- 0,26)
DaimlerChrysler 40,93 (- 0,42)
Degussa 28,67 (- 1,51)
Deutsche Bank 59,05 (- 0,49)
Deutsche Post 10,17 (- 0,13)
Deutsche Telekom 10,30 (- 0,17)
E.ON AG 49,70 (- 0,25)
EPCOS 11,91 (- 0,58)
Fresenius Med. Care 23,39 (- 0,86)
Henkel 67,77 (- 0,73)
Infineon Techno 8,43 (- 0,30)
Linde 40,19 (- 0,06)
Lufthansa 11,09 (- 0,35)
MAN 17,99 (- 0,49)
Metro 22,29 (- 0,41)
MLP 12,35 (- 0,32)
Münchener Rück 155,48 (- 7,52)
TUI AG 18,89 (- 0,51)
RWE 33,80 (- 1,00)
SAP 58,20 (- 4,05)
Schering 54,50 (- 0,40)
Siemens 42,53 (- 0,25)
ThyssenKrupp 12,56 (- 0,10)
VW 43,76 (- 0,07)

Ausgewählte Devisennotierungen aufgrund der Referenzkurse der Europäischen Zentralbank - danach kostete ein Euro:

USA-Dollar 0,9683
Brit. Pfund 0,6280
Schw. Franken 1,4684
Japan. Yen 118,30