Nepal, ein Jahr nach dem Erdbeben
Die Wunden, die das verheerende Erdbeben in Nepal am 25. April 2015 gerissen hat, sind noch lange nicht verheilt. Im Erdbeben-Gebiet kommt der Wiederaufbau nur sehr schleppend voran, wie Stefan Nestler beobachten konnte.
Stupa ohne Kopf
Boudhanath in der Hauptstadt Kathmandu gehört zum Weltkulturerbe. Der Stupa, eines der bedeutendsten Pilgerziele von Buddhisten aus dem Himalaya, hat bei dem Erdbeben vor einem Jahr seine Spitze verloren. Er wird derzeit restauriert.
Fall für die Abrissbirne
Auch der Durbar Square gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe. Die Tempelanlage wurde sehr schwer beschädigt. Einige Tempel sind bereits abgerissen worden, andere sind wohl kaum zu retten.
Leben unter Stützbalken
Die Menschen in Kathmandu haben sich an den Anblick der Erdbeben-Schäden fast schon gewöhnt. Die nur notdürftigen Reparaturen nehmen sie mit bemerkenswerter Leichtigkeit hin.
Wie vor einem Jahr
Den Distrikt Sindhupalchowk, östlich von Kathmandu, hat das Beben besonders hart getroffen. Die 15.000-Einwohner-Stadt Chautara sieht auch ein Jahr später noch aus, als sei die Katastrophe erst gerade passiert.
Zeltklinik
Die Notaufnahme des Krankenhauses in Chautara: Die Ärzte müssen immer noch in Zelten arbeiten. Das alte Gebäude wurde so stark beschädigt, dass es erst nach aufwendigen Reparaturarbeiten wieder genutzt werden kann.
Wellblechhütten statt Häuser
Nach wie vor leben in Sindhupalchowk die meisten Menschen in Wellblechhütten. Mehr als 80 Prozent der Häuser wurden zerstört. Vor allem in den entlegenen Dörfern ist bisher kaum Hilfe angekommen.
Ansteckende Krankheiten
Die Hütten sind notdürftig zusammengezimmert. Viele Menschen leben auf engstem Raum zusammen, ansteckende Krankheiten breiten sich leicht aus.
Selbsthilfe
Die Hoffnung, dass die Regierung in Kathmandu ihnen unter die Arme greift, haben die Bewohner des Erdbebengebiets längst aufgegeben. Sie nehmen ihr Schicksal selbst in die Hand.
Nicht zu retten
Fast alle Schulen in Sindhupalchowk wurden komplett zerstört - oder zumindest beschädigt. Einige können repariert werden, viele - wie die Schule in Mailchaur - nicht.
Kalt und hellhörig
Unterrichtet wird in provisorischen Klassenräumen. Die Wellblech-Konstruktionen sind Wind und Wetter ausgesetzt, ohne geheizt werden zu können. Außerdem sind sie extrem hellhörig.
Trümmerreste
Die Schulkinder werden überall an die Katastrophe vor einem Jahr erinnert. Auch auf dem Schulhof in Thulosirubari liegen noch Reste des abgerissenen alten Gebäudes.
Weniger Schäden im Everest-Gebiet
Auch im Khumbu-Gebiet zeugen Schäden von dem Beben vor einem Jahr. Verglichen mit dem Distrikt Sindhupalchowk ist die bei Touristen beliebte Region rund um den Mount Everest jedoch glimpflich davongekommen.