Navi im Kopf
17. Februar 2016Egal ob Mensch oder Tier: Gute Navigatoren benutzen sowohl ihr Erinnerungs- als auch ihr Vorstellungsvermögen. Versuche an Ratten haben gezeigt, dass es im Gehirn sogenannte Ortszellen gibt, die starke neuronale Aktivität zeigen, sobald sich die Tiere in einer neuen Umgebung bewegen. Gemeinsam bilden diese Ortszellen eine Art mentale Karte, mit deren Hilfe wir uns orientieren können. Für die Entdeckung dieser Hirnzellen wurde im Jahr 2014 der Medizinnobelpreis an die Neurowissenschaftler John O'Keefe sowie May-Britt und Edvard Moser verliehen.
Desorientiert im bekannten Umfeld
Die Fähigkeit zur guten Orientierung scheint weitervererbt zu werden, genauso wie das Gegenteil, das seltene Syndrom der krankhaften Desorientierung (Developmental Topographical Disorientation - DTD). Betroffene sind nicht in der Lage, mentale Karten zu bilden und verlaufen sich sogar in ihrem ganz nahen, bekannten Umfeld, zeigen aber ansonsten keine Anzeichen neurologischer Einschränkungen.
Männer oder Frauen - wer kann es besser?
Die Navigation per GPS hat die menschliche Orientierung grundlegend verändert. Folgen wir einem Navi, führen wir nur Richtungsanweisungen aus, ohne wirklich zu verstehen, wo wir sind und wohin wir uns wenden müssen. Für viele Menschen ein Segen, manche Wissenschaftler glauben jedoch, auch ein Fluch. Es ist möglich, dass eine ständige Nutzung technischer Navigationshilfsmittel mit einer früher einsetzenden Senilität in Verbindung gebracht werden kann. Noch eine weitere Frage wird in der Wissenschaft heiß diskutiert: Können sich Männer oder Frauen räumlich besser orientieren?
Sendezeiten:
DW (Amerika)
MI 02.03.2016 – 17:15 UTC
DO 03.03.2016 – 12:15 UTC
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DW (Deutsch)
DI 01.03.2016 – 20:15 UTC
DO 03.03.2016 – 08:15 UTC
MO 07.03.2016 – 03:15 UTC
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