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Nationalelf: Grün ist die Hoffnung

Marko Langer
20. März 2018

Vor den Länderspielen gegen Spanien und Brasilien versammelt der Bundestrainer erstmals im Jahr 2018 seinen Kader. Der Kampf um die WM-Plätze startet, und das neue Trikot ist da - in der Modestadt Düsseldorf.

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Joachim Löw
Bild: picture-alliance/dpa/S. Stache

Zu Beginn ging es um Äußerlichkeiten. Dass der DFB zum Treffen der Nationalelf in Düsseldorf an diesem Dienstag zunächst vor allem "Marketing-Termine" ankündigte, hätte die Sportberichterstatter schon vorwarnen können. Doch da die besten Kicker längst auch zu Stilikonen geworden sind, manche im Tattoo-Studio oder mit gesponserten Rasierapparaten, andere mit eigenen Brillenkollektionen für das feine Erscheinungsbild sorgen, sollte man solche "Marketing-Termine" nicht gering schätzen. Also, Tusch und Fanfare - Deutscher Fußball-Bund and Adidas proudly presents: das neue Auswärtstrikot. Retro sei es, hört man. Und grün. Oder besser: cyan. Echt jetzt?

Aber: Über Geschmack soll man nicht streiten. Manche sagen ja, das Trikot, in dem Lothar Matthäus und Co. 1990 Weltmeister wurden, sei das hässlichste ever ever gewesen. Diese Zacken auf der Brust hat auch das neue Trikot wieder. Den meisten deutschen Fans war das herzlich egal. Der eigentliche Design-Papst war ohnehin damals schon der Trainer. Jener Franz Beckenbauer, der im dunklen Sakko, heller Hose und korrekt gebundener Krawatte über den Rasen des Olympiastadions von Rom schreitet. Italien, Modemekka. 

Der Design-Papst ist der Trainer

Und damit zurück in die Modestadt Düsseldorf. Der eigentliche Design-Papst ist ohnehin auch dort der Trainer. Wobei von Joachim Löw, bei dem zumeist der Schal die korrekt gebundene Krawatte ersetzt, wenig zu sehen war beim Eintreffen der Nationalspieler am Rhein. Die meisten seiner Spieler hatten die Mütze angesichts der frostigen Temperaturen tief ins Gesicht gezogen. Die Kamera des TV-Senders Sky ertappte Sami Khedira beim Joggen vor dem Hotel. Auch mit Mütze.

Fußball Nationalmannschaft - Ankunft am Teamhotel
Mützenwetter: Mats Hummels (links) gibt bei der Ankunft am Teamhotel AutogrammeBild: picture-alliance/dpa/K. Bergmann

Joachim Löw, so schrieb es die Deutsche Presse-Agentur zur Feier des Tages, kann nun endlich loslegen. Mehr als vier Monate nach dem letzten Länderspiel gegen Frankreich (2:2) bereitet sich "die Mannschaft" jetzt für die bevorstehenden Testspiele gegen Spanien (Freitag, ab 20:30 Uhr im DW-Livestream) in Düsseldorf und gegen Brasilien (Dienstag, ab 20.30 Uhr im DW-Livestream) in Berlin vor. Es ist der Start ins WM-Jahr, da passt es gut, dass man keine Schießbudenfiguren als Gegner hat. 26 Spieler hat Löw nach Düsseldorf eingeladen. Darunter befinden sich noch acht Weltmeister von 2014. Löw sieht die beiden Partien als "Härtetests". Seinen vorläufigen WM-Kader will der Coach am 15. Mai vorstellen.

Und Thomas Müller macht einen Spruch

"Es werden für uns richtungsweisende Spiele für die Weltmeisterschaft", sagte Löws Assistent Thomas Schneider. Und Bayern-Profi Thomas Müller sprach von den "sehr guten Erinnerungen" an das letzte Duell mit den Brasilianern. "Wir hoffen, dass wir das so ein bisschen auffrischen können", bemerkte Müller in Erinnerung an den 7:1-Triumph im Halbfinale der vergangenen WM. Er gehe aber nicht davon aus, dass es wieder so ein Ergebnis werde. Der Müller nun wieder.

Auswärts - in Düsseldorf

Dem Ausstatter zuliebe sprach sein Mitspieler Julian Draxler da schon wieder über das Outfit. "Wenn wir auswärts so auftreten, müssen wir uns auch nicht verstecken." Der Draxler sollte es wissen: Spielt er inzwischen doch in Paris, wo sie ja auch etwas von Stoffen und Schnitten verstehen. Und auswärts ist Paris ja irgendwie auch. Anders als Düsseldorf. Trotzdem wollen die deutschen Spieler dieses - nun ja - grüne Hemd am Freitag tragen. Bestimmt aus Marketing-Gründen.

Deutschland 42.Ordentlicher Bundestag des DFB Oliver BierhoffFestakt,
Warnt und mahnt: Teammanager Oliver BierhoffBild: picture-alliance/augenklick/firo Sportphoto

Dann wird man übrigens auch sehen können, ob DFB-Teammanager Oliver Bierhoff - übrigens auch stets sehr gut angezogen - richtig liegt mit seiner Einschätzung, dass der deutsche Fußball ein wenig bedroht sei. Bei einem Hintergrundgespräch in München erwähnte Bierhoff dieser Tage einen "Masterplan 2.0", mit dem man den Absturz von der Weltspitze verhindern wolle. Deutschland habe ein wenig nachgelassen, wurde Bierhoff da zitiert. Manche, die dem DFB-Manager zuhörten, dachten dabei übrigens eher an die mitunter langweilige und international nur in der bayerischen Ausführung wettbewerbsfähige Bundesliga. Wo es übrigens auch einige sehr hässliche Trikots gibt.