Nach dem Feuer: Yosemite öffnet wieder
Verheerende Brände wüten immer noch in Kalifornien. Auch der Yosemite-Nationalpark ist teilweise Opfer der Feuer geworden. Wochenlang war das Yosemite Valley geschlossen. Jetzt öffnet es wieder für Touristen.
Flammenwand statt Felsformation
Im August ist Hochsaison im Yosemite Valley. Doch in den vergangenen Wochen war das Herzstück des Yosemite-Nationalparks eine Geisterlandschaft: Das Ferguson-Feuer westlich des Parks hat seit Mitte Juli eine Fläche von knapp 400 Quadratkilometern - fast so groß wie Bremen - verkohlt. Das Kernstück des Tals blieb von den Flammen verschont, doch sämtliche Zufahrtsstraßen waren blockiert.
Der Rauch verzieht sich
Die Rauchbelastung im Tal war so gefährlich, dass die Parkverwaltung es für drei Wochen komplett geschlossen hatte. Ab Dienstag ist das Valley wieder für Touristen geöffnet. Allerdings hängen immer noch Rauchschwaden in der Luft. Und der Park Service warnt: Es gibt immer noch aktive Feuer in der Umgebung.
Einsame Aussicht
Hier drängen sich sonst Touristenmassen. Doch wegen des Feuers waren Aussichtspunkte, Wanderwege und Parkplätze im Valley in den vergangenen Wochen menschenleer. Lediglich die Feuerwehrleute durften in diesen Teil des Nationalparks. Ob sie den Anblick genießen?
Extrem lange Zwangspause
El Capitan, der berühmte Felsvorsprung mit seinen senkrechten Flanken, sah natürlich wochenlang auch keine Besucher - außer den Feuerwehrleuten. So lange wie dieses Jahr war das beliebte Yosemite Valley wegen Waldbränden noch nie geschlossen. 1997 richteten Überflutungen schwere Schäden an. Zwei Monate lang machte das Tal damals dicht - allerdings in der Nebensaison von Januar bis März.
Menschenleerer Campingplatz
Auch die sonst vollen Campingplätze waren drei Wochen lang verlassen. Ob jetzt trotz der Feuer in der Umgebung wieder Touristen kommen, weiß niemand. Die Parkverwaltung warnt zudem, dass auf den Zufahrtsstraßen Verzögerungen entstehen könnten, weil die Feuerwehr immer noch versucht, Brände einzudämmen.
Leere Souvenirläden
Nicht nur das Valley war verlassen. Da der berühmte Besuchermagnet geschlossen war, kamen auch kaum Touristen in die Orte rund um den Park. Zum Beispiel ins ehemalige Goldgräberdorf Mariposa: Dort übernachten sonst Touristen aus aller Welt. Die Ladenbesitzer hoffen, dass sie ab Dienstag wieder Souvenirs bei ihnen kaufen. "Mariposa dankt den Feuerwehrleuten" verkündet das Banner im Fenster.
An der Katastrophe verdienen
Was für viele eine Katastrophe, ist für andere ein Geschäft: Ein Stand verkauft bunte T-Shirts mit Szenen von Flammen und Feuerwehrleuten und der Aufschrift "Ferguson-Feuer". Unterm Strich jedoch ist das Feuer eine Katastrophe für Natur, Tourismusbranche und Staat. Zeitweise waren über 3000 Feuerwehrleute nahe Yosemite im Einsatz - die Kosten werden auf über 100 Millionen US-Dollar beziffert.