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Mysteriöser Tod einer Journalistin

19. Oktober 2015

Sie arbeitete für ein Londoner Institut, das die freie Berichterstattung in Krisenregionen fördert. Jacky Sutton wurde nun tot auf einer Flughafen-Toilette in Istanbul gefunden. An der Selbstmordtheorie gibt es Zweifel.

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Jacky Sutton (Foto: twitter/@d8news)
Bild: twitter/@d8news

"Wir vom Institut für Kriegs- und Friedensberichterstattung (IPWR) sind entsetzt über den Tod unserer Landesdirektorin im Irak, Jacky Sutton", hieß es in einer Mitteilung der Gruppe, die lokale Reporter in Krisengebieten unterstützt und ausbildet. Die 50-jährige Britin wurde bereits am 17. Oktober auf einer Flughafen-Toilette in Istanbul tot aufgefunden. Sie befand sich auf dem Weg nach Erbil im kurdischen Gebiet des Nordiraks.

Kein Geld für Flugticket?

Laut IPWR versuche man immer noch, "die genauen Fakten" zu den Todesumständen herauszufinden. Nach Angaben der staatlichen türkischen Medienagentur Anadolu habe sich Jacky Sutton offenbar das Leben genommen, weil sie ihren Anschlussflug nach Erbil verpasst und kein Geld für ein neues Ticket besessen habe. Drei russische Touristen hätten die Journalistin aufgehängt an ihren Schnürsenkeln gefunden, so die Nachrichtenagentur Dogan, und die Polizei informiert.

Suttons Kollegen und Freunde äußerten sich skeptisch über die Berichte zum Selbstmord wegen eines verpassten Fluges. Sutton wusste, dass die Organisation die Kosten für ein neues Flugticket übernommen hätten – eine gängige Praxis, so IPWR-Geschäftsführer Anthony Borden. Sutton sei "eine der Top-Mitarbeiter im Irak, die fast zehn Jahre ihres Lebens der Hilfe für dieses Land gewidmet hat."

Weitgereist und engagiert

Sutton arbeitete von 1998 bis 2000 für die BBC und berichtete aus Afrika und dem Nahen Osten. Sie war auch für zahlreiche Hilfsorganisationen und für die Vereinten Nationen tätig. Im Irak sollte sie für den IPWR Projekte auf den Weg bringen, um gewalttätigen Extremismus zu bekämpfen.

fab/djo (afpe, ape)