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Moody's senkt Kreditwürdigkeit von Zypern

9. Oktober 2012

Die Ratingagentur Moody's hat Zypern auf der Bonitätsskala weiter nach unten befördert. Mit "B3" liegt das Land nun sechs Stufen tiefer unter dem Ramschstatus.

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Blick auf die Geisterstadt Famagusta, Zypern (Foto: DW)
Blick auf die Geisterstadt Famagusta, ZypernBild: DW/B.Riegert

Gleich um drei Noten wurde Zypern heruntergestuft: von bisher "Ba3" auf "B3". Damit sind die Anleihen des Landes eine hochspekulative Anlage. Zudem bleibt der Ausblick für das Rating "negativ". Es droht also eine weitere Herabstufung.

Moody's begründet die Entscheidung mit den großen Problemen im Bankensystem des Landes. Verantwortlich dafür sei die Verschlechterung der Lage in Griechenland und Zypern. Das Bankensystem und die Wirtschaft der Mittelmeerinsel sind eng mit Griechenland verflochten. Die Regierung müsse wahrscheinlich die Banken finanziell unterstützen. Um diesen Geldbedarf zu stemmen, müsste der Staat seine Verschuldung auf 140 Prozent des Bruttoinlandsprodukts erhöhen, erwartet Moody's. Das könnte für die Wachstumsaussichten eines kleinen Landes wie Zypern für die nächsten drei oder fünf Jahre zu viel sein, hieß es.

Banken könnten den Staat in den Sumpf ziehen

Zudem dürften die Probleme des Bankensystems zu einer Einschränkung der Kreditvergabe führen, welche das Wachstumspotenzial des Landes stark beschränken dürfte. Die wirtschaftliche und institutionelle Schwäche des Landes würde dann verstärkt werden.

Den negativen Ausblick begründete Moody's mit der noch nicht erfolgten Einigung mit den internationalen Geldgebern auf die Bedingungen für ein Hilfsprogramm. Zypern ist im Juni unter den Euro-Rettungsschirm geschlüpft.

zdh/ (rtr, dpa, dapd)