Moers Festival 2019: Raus aus der Komfortzone!
Das Moers Festival will vor allem eins: überraschen. Selbst weltbekannte Musiker werden hier neu inszeniert. Sie sprengen nicht nur die Grenzen des Jazz, sondern holen mehr als nur Musik aus ihren Instrumenten heraus.
Peter Evans
In der Solo-Reihe des Moers Festivals tritt jeden Tag ein Solist auf, der etwa 30 Minuten lang ganz allein improvisiert. Darunter auch der New Yorker Trompeter Peter Evans, der oft mit Ensembles für Neue Musik auftritt und sein eigenes Label mit dem Namen "More Is More Records" unterhält.
Erwan Keravec "Urban Pipes"
Auch der Franzose Erwan Keravec ist bei der Solo-Reihe dabei. Das Instrument seiner Wahl ist der bretonische Dudelsack. Er überschreitet die scheinbaren Grenzen des traditionellen Blasinstruments und entlockt ihm Töne, die mit Hörgewohnheiten brechen. Statt beeindruckender Landschaften kommen einem beim Zuhören eher Stadtszenen in den Sinn.
Moers Abstractions
Hinter dem Titel "Moers Abstractions" verbirgt sich das diesjährige Großprojekt des Moers Festivals: Mit einem Arrangement von US-Komponist Vince Mendoza betreten die WDR BigBand und das Team Musikfabrik NRW gemeinsam mit Solist Joshua Redman (Bild) gemeinsam neue Klangwelten.
Untertagemusik No. 3
Die Reihe "Filmclub Klappe" verbindet Film und improvisierte Musik. Beim Projekt "Untertagemusik" des Musikers Frank Niehusmann (Bild) und des Videokünstlers Jochen Balke sieht man die letzten Schichten von Bergarbeitern im Ruhrgebiet. Die Bilder wurden dabei extra auf die Musik geschnitten.
Hayden Chisholm
Der neuseeländische Saxofonist und Globetrotter, bekannt unter anderem aus dem Musikdokumentarfilm "Sound of Heimat", ist Dauergast in Moers und tritt bei dieser Ausgabe sogar mehrfach auf - unter anderem mit einem Solokonzert spät abends im Bürgermeisterbüro.
Tom Zé
Festivalleiter Tim Isfort hat den Altmeister der brasilianischen Bewegung Tropicalismo gebeten, noch einmal die Reise über den Atlantik anzutreten und für Moers etwas Neues auszuprobieren. Gesagt, getan: Mit jungen Musikern aus São Paulo liefert der 82-jährige Sänger dem Moerser Publikum ein rein akustisches Programm.
Moers Labor
Unter dem Titel "Moers Labor" werden musikalische Zutaten zusammengemischt, die man anderswo in der Kombination wohl kaum vorfinden würde. Der 95-jährige Alstsaxofonist Marshall Allen, Mitglied des Sun Ra Arkestra, trifft auf die ostdeutsche Free-Jazz-Legende Günter "Baby" Sommer, den japanischen Elektro-Künstler Toshimaru Nakamura und den braslianischen Spoken Word-Künstler Rodrigo Brandāo.
M0VE Quintet
Der Mexikaner Emilio Gordoa (rechts im Bild) ist dieses Jahr "improviser in residence" in Moers. Der Klangforscher tritt mehrere Male auf, die Zuhörer können seine Musik unter anderem auch bei einem Konzert im örtlichen Hallenbad genießen und den Klängen auch unter Wasser lauschen. In der Festivalhalle tritt er mit seinem M0VE Quintet auf.