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Moderner Fünfkampf

Sarah Faupel

Moderner Fünfkämpfer müssen besonders vielseitig sein und ein enormes Trainingspensum bewältigen. Dafür droht ihnen aber keine Langeweile.

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Piktogramm für den Modernen Fünfkampf bei den Olympischen Sommerspielen 2008 in Peking, China. Foto: +++(c) Picture-Alliance / ASA+++
Bild: picture-alliance/ dpa

"Die perfektesten Athleten sind die Fünfkämpfer, denn ihre Intelligenz, Kraft und Schnelligkeit kommt in wunderbarer Harmonie zum Ausdruck“, wusste schon der griechische Philosoph Aristoteles im 4. Jahrhundert vor Christus zu berichten. In der Antike bestand der sogenannte Pentathlon aus den vier Leichtathletik-Disziplinen Speer- und Diskuswerfen, springen und laufen sowie ringen.

Der Moderne Fünfkampf wurde von Pierre de Coubertin, dem Initiator der Olympischen Spiele der Neuzeit ins Leben gerufen und erstmals bei den Spielen 1912 in Stockholm ausgetragen. Dieser Wettkampf sollte der zunehmenden Spezialisierung einzelner Sportarten entgegen wirken. Die erste Disziplin ist das


Schießen:

Die Moderne Fünfkämpferin Lena Schöneborn bei einer Pressekonferenz am Montag (05.11.2007). Foto: Becker & Bredel +++(c) dpa - Report+++
Lena SchönebornBild: picture-alliance/dpa

"Das ist Luftgewehrschießen auf zehn Meter, da schießen wir auf Scheiben mit Ringen von eins bis zehn, machen zwanzig Schuss und haben für jeden Schuss mit Ansagen fünf Sekunden fürs Laden und 40 Sekunden fürs Schießen.“ erklärt Lena Schöneborn, Vize-Weltmeisterin von 2007 und deutsche Medaillenhoffnungsträgerin für die Olympischen Spiele in Peking. Die nächste Disziplin ist


Fechten:

Es wird Degen gefochten, jeder gegen jeden. "Allerdings geht es nur um einen einzigen Treffer, das ist der Unterschied zu den Spezialisten, die fechten auf mehrere Treffer und haben dadurch eine ganz andere Taktik als wird“, weiß Lena Schöneborn. Die dritte Disziplin ist

Schwimmen:

200 Meter Freistil, ob in der Halle oder draußen ist je nach Ausrichterland unterschiedlich.


Reiten:

Reiter beim Modernen Fünfkampf
Hoch zu Ross...Bild: dpa

Die unberechenbarste Disziplin, wie Lena Schöneborn sagt. „Dort kriegen wir ein Pferd zugelost, das wird vom Veranstalter gestellt. Dann haben wir zwanzig Minuten Zeit, uns mit dem Pferd einzureiten, können fünf Sprünge absolvieren und müssen danach in ein Parcour mit fünfzehn Hindernissen und die müssen wir möglichst fehlerfrei überwinden.“ Ganz zum Schluss kommt dann das


Laufen:

3000 Meter im Gelände. Das funktioniert mit Handicap-Start, das heißt, alle Disziplinen vorher werden in Punkte umgerechnet, dies Punkte in Sekunden und dann entsprechend der Platzierung aus den vier Disziplinen wird dann losgestartet. „Wer dann beim Laufen als Erster ins Ziel kommt, der hat dann auch den gesamten Wettkampf gewonnen."

Bei den Olympischen Spielen hat das bisher nur ein Deutscher geschafft: Gotthard Handrick 1936 in Berlin. Meistens sind Sportler aus anderen Nationen besser, in denen der Moderne Fünfkampf populärer ist. Lena Schöneborn: „Beispielsweise in Ungarn. Dort ist der Moderner Fünfkampf so beliebt wie hier der Fußball.“

Es lange gedauert, bis sich der Moderne Fünfkampf emanzipiert hat. Jetzt profitieren Sportlerinnen wie die erst 22-Jährige Lena Schöneborn davon. Denn erst seit den Olympischen Spielen 2000 in Sydney dürfen auch Frauen mitmachen.

Gegenüber anderen Sportarten hat der Moderne Fünfkampf vor allem ein Vorteil: er ist vielseitig. Schnelligkeit und Ausdauer sind genau so gefragt wie Technik und Konzentrationsfähigkeit. Da macht selbst das enorme Trainingspensum Spaß: Denn „wenn es man auf die eine Disziplin keine Lust hat“, erklärt Lena Schöneborn, „ dann kann man sich eben noch vier anderen zuwenden“.