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Mittel gegen Schneckenplage

Karin Jäger4. September 2014

Es gibt 120.000 Schneckenarten. Ein Dutzend davon gelten als Schädlinge, da sie sich von dem ernähren, was auch der Mensch mag: Salat und Zierpflanzen. Die Gewächse können eingehen, wenn sich die Schnecken durchsetzen.

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Kleine Schnecke hinterlässt Fraßlöcher (Foto: imago/McPHOTO).
Bild: imago/McPHOTO

Schnecken mögen Funkien, Hortensien, Salat, Erdbeeren. Unschädlich ist es, Schnecken auf natürliche Weise davon fernzuhalten: durch Anpflanzen von Basilikum, Salbei, Thymian und Ringelblumen. Als schneckenresistent gelten auch Astilben, Akelei, Ballonblumen, Bergenien, Eisenhut, Frauenmantel, Maiglöckchen, Pfingstrosen und Storchschnabel.

Tierische Abhilfe

Eine andere Methode sind Laufenten. Sie vertilgen die Schädlinge in Nullkommanix. Allerdings eignen sich die aus Indien importierten Wasservögel nicht für einen Reihenhausgarten. Sie sollen in der Gruppe gehalten werden und brauchen genügend Auslauf - daher der Name Laufenten. Mindestens 500 Quadratmeter und am besten einen Gartenteich sollten vorhanden sein. Als Schutz vor anderen Enten, feindlichen Mardern, Füchsen und Raubvögeln sollten Laufenten nachts außerdem in einer ausreichend großen Hütte gehalten werden. Die Tier vertragen Außentemperaturen bis minus 15 Grad. Auch Hunde sollten von Laufenten ferngehalten werden, da Laufenten - wie der Name schon sagt - nicht wegfliegen können. Was tun, wenn alle Schnecken beseitigt sind? Man kann sie weiter verleihen - denn es gibt auch Laufenten-Verleihservice.

Laufenten fressen Schnecken (Foto: imago/Margit Wild).
Grazil und schnell - Laufenten machen Jagd auf SchneckenBild: imago/Margit Wild

Chemische Keule - nicht ohne Nebenwirkungen

Handelsübliches Schneckenkorn kann Metaldehyd enthalten kann. Dies wirkt für Kinder und Säugetiere tödlich. Außerdem soll das Gift das Grundwasser belasten und Schnecken können noch Eier ablegen, bevor sie verenden. Andere Pflanzenschutzmittel, die gegen Schnecken wirken, aber den Wirkstoff Methiocarb enthalten, dürfen nach dem 19. September 2014 nicht mehr verkauft werden. Denn Methiocarb ist ein starkes Nervengift. Es wirkt toxisch auf Bodenorganismen, wie Regenwürmer, Vögel, Bienen und andere Nützlinge, aber auch auf Hunde und Katzen kann es tödlich wirken. Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit hat die Zulassung widerrufen und folgt damit einer Richtlinie der EU.

Hausmittel

Kaffeesatz hat eine doppelte Wirkung: Durch den hohen Anteil an Mineralien, wie Kalium, Phosphor und Stickstoff wirkt er als Dünger und Schnecken machen einen großen Bogen um die gemahlenen Bohnen. Auch sogenannte Bierfallen haben sich als wirksam erwiesen: Die Tiere werden von dem Gefäß, dass zur Hälfte mit Bier gefüllt ist, angezogen, wo sie dann ertrinken. Lebermoosextrakt mögen Schnecken auch nicht. Das stellten Wissenschaftler der Uni Bonn fest. Sie stellten unter anderem vom Lebermoos (Porella obtusata) alkoholische und wässrige Auszüge. Pflanzen, die mit der Lösung besprüht wurden, blieben frei von Schneckenfraß, ohne, dass die Tiere getötet oder geschädigt wurden. Nebeneffekt: Behandelte Pflanzen reagierten mit verstärkter Enzymaktivität, was sie resistent machte gegen Schadpilze.

Blätter mit Schneckenfraß (Foto: DW/Karin Jäger)
Hortensienblätter - von Schnecken zerfressenBild: DW/K. Jäger

Natürliche Barrieren

Und mechanische Hindernisse, wie Schneckenzäune aus Kunststoff oder Metall, können die Schädlinge nicht überwinden. Streifen von Eisensulfat, aber auch Sand, Ruß, Getreidespreu und getrocknete Tannennadeln bilden unüberwindliche Hindernisse.

Es gibt auch brutale Methoden, den Schnecken den Garaus zu machen. Mit Spaten töten, heißem Wasser begießen oder mit der Gartenschere zerschneiden muss man die Tiere aber nicht gerade. Besonders grausam sterben die Schnecken, wenn sie mit Salz beträufelt werden: Da die Tiere aus Eiweiß und Wasser bestehen, entzieht das Salz dem Organismus Wasser. Die Schnecken krümmen sich zusammen und vertrocknen.

Sonne und Wärme zählen auch zu den natürlichen Feinden der Schnecken. Sie brauchen Feuchtigkeit, um sich darauf zu bewegen. Daher sollten Gärten besser nicht abends gewässert werden, bevor die nachtaktiven Tiere auf Beutezug gehen. Am günstigsten ist es, die Schnecken abzusammeln.