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Politik

Tote bei Selbstmordanschlägen in Nigeria

29. Oktober 2016

Bei zwei Selbstmordanschlägen im Nordosten Nigerias sind mindestens neun Menschen getötet und 24 weitere Menschen verletzt worden.

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Aufräumarbeiten nach dem Selbstmordanschlag in Maiduguri  (Foto: picture alliance/AP Photo/J. Ola)
Bild: picture alliance/AP Photo/J. Ola

In der nigerianischen Stadt Maiduguri haben sich zwei Selbstmordattentäter mit motorisierten Rikschas in die Luft gesprengt und dabei neun Menschen mit in den Tod gerissen. Die Sprengsätze explodierten im Abstand von zehn Minuten, wie ein Sprecher des nigerianischen Rettungsdienstes Nema sagte. Einer der Anschläge habe sich gegen das Flüchtlingslager Bakassi am Rande der Stadt gerichtet. Die 24 Verletzten seien in mehrere Krankenhäuser gebracht worden.

Karte Nigeria Borno, Maiduguri, Abuja
Bild: DW

Zu dem Anschlag hat sich noch niemand bekannt. Im Norden des bevölkerungsreichsten Landes Afrikas kämpft allerdings die Islamistengruppe Boko Haram für einen islamischen Staat. Die Gruppe setzt dabei immer wieder auch Selbstmordattentäter ein; zum Teil missbraucht sie dabei auch Kinder als lebende Bomben.

Das UN-Kinderhilfswerk warnt vor einer dramatischen humanitären Lage in der Region. 400.000 Kinder und Jugendliche leiden im Nordosten unter lebensgefährlicher Mangelernährung, insgesamt 4,4 Millionen Menschen sind von Lebensmittelknappheit betroffen, wie UNICEF in Genf mitteilte. Bislang habe die Organisation nur ein Viertel der für dieses Jahr für den Hilfseinsatz nötigen 115 Millionen Dollar (105 Millionen Euro) erhalten, warnte UNICEF. Hilfsbedürftig sind vor allem die Binnenflüchtlinge, die vor der Terrormiliz geflohen sind.  

Die nigerianischen Streitkräfte haben in den vergangenen Monaten von Boko Haram kontrollierte Gebiete im Nordosten des westafrikanischen Landes zurückgewonnen. Dadurch bekamen Helfer erstmals Zugang zu Regionen in Borno und den benachbarten Bundesstaaten. Boko Haram hat seit 2009 mindestens 14.000 Menschen in der Region getötet, mehr als zwei Millionen sind auf der Flucht

stu/ml (afp, dpa)