Merkel und ihre Verflossenen
Sie vertritt die Bundesrepublik Deutschland seit elf Jahren in der Welt. Und will das auch in den nächsten vier Jahren tun. In all den Jahren hat sie viele ausländische Kollegen kommen und vor allem gehen sehen.
Tschühüß
Angela Merkel wird beim diesem Fotoshoot während des G7-Gipfels in Elmau 2015 wohl gewusst haben, warum sie ihre rechte Hand nicht zum Abschiedsgruß erhob. Beim nächsten Treffen der Gruppe der Sieben Ende Mai 2017 in Italien wird sie von diesen Fünf die einzige sein, die erneut anreisen wird.
Merkel geht voran
Dass es Italiens Ministerpräsidenten nicht sehr lange an der Spitze gehalten hat, wird Merkel nicht groß verwundert haben. Seit ihrem Amtsantritt im Jahr 2005 hat sie bereits mit fünf verschiedenen italienischen Regierungschefs zusammengearbeitet. Trotzdem fand sie zu Renzis Abschied noch nette Worte: Den von ihm angekündigten Rücktritt habe sie "mit Bedauern" zur Kenntnis genommen.
Wer tröstet jetzt wen?
Ihr Favorit bei der Wahl in Frankreich 2012 war Sarkozy. Doch nach dem Wahlsieg von François Hollande wurde das politische wie auch das persönliche Band zwischen der konservativen Kanzlerin und dem sozialistischen Präsidenten eng. Das gute Verhältnis zur deutschen Amtskollegin änderte nichts an Hollandes Entscheidung, 2017 nicht erneut zur Wahl in Frankreich anzutreten.
Soo lange bin ich schon Bundeskanzlerin
Was Angela Merkel dem US-amerikanischen Präsidenten Barack Obama hier erklärt, haben die beiden bis heute nicht verraten. Was jedoch sicher ist: Im kommenden Jahr könnte statt Obama der neue US-Präsident Donald Trump von Merkel die Welt erklärt bekommen. Ob der das mit sich machen lässt, wird sich zeigen.
Der Brexit-Zocker
Das Votum der Briten für einen Austritt Großbritanniens aus der EU war auch ein Votum gegen ihn: Ex-Premierminister David Cameron. Damit verlor Merkel 2016 ihren ersten wichtigen Partner an die EU-Gegner: Viele interpretieren das Ergebnis des Brexit-Referendums als Anfang vom Ende der EU. Denn auch die Volksabstimmung in Italien für eine Verfassungsänderung wurde von EU-Gegnern verhindert.
Alle in einem Boot?
Dieses Bild entstand im Juni 2014 bei einem Mini-Gipfel in Schweden. Während Großbritanniens David Cameron (ganz links) und der Niederländer Mark Rutte (ganz rechts) noch ein bisschen bei Merkel mitpaddeln durften, musste der schwedische Regierungschef Fredrik Reinfeldt schon wenige Monate später die Ruder abgeben. Er wurde im Oktober 2014 abgewählt.
Merkel, Abe und die Fähnchen
Die Fähnchen können stehen bleiben. Nur die Regierungschefs auf den Stühlen werden mit Ausnahme von Merkel und Japans Premier Shinzo Abe beim G7-Gipfel im kommenden Jahr in Italien andere sein. Ob Merkel auch 2018 in der illustren Runde Platz nehmen wird, wird die Bundestagswahl im September 2017 in Deutschland zeigen.