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Melanie Thornton unter den Opfern des Crossair-Unglücks

Ulrich José Anders12. Dezember 2001

In den 90er Jahren feierte Melanie Thornton mit der Band "La Bouche" einen Chart-Erfolg nach dem anderen.

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Melanie Thornton bei ihrem letzten Auftritt in LeipzigBild: AP

Jetzt erscheint ihr Soloalbum „Ready to fly“ und ihre neue Single „Wonderful Dream“ – der Song zur Weihnachtskampagne von Coca Cola. Feiern kann Melanie Thornton dies nicht mehr. Beim Absturz der Cross-Air Maschine am 24. November bei Zürich kam die Sängerin ums Leben.

1992 kam Melanie Thornton, gebürtig aus South Carolina/USA, nach Kaiserslautern, um ihre Gesangskarriere anzukurbeln. Deutschland galt damals als das Mekka für aufstrebende Dancefloor-Künstler. Kurz nach ihrer Ankunft wurde Starproduzent Frank Farian auf sie aufmerksam. Aus Melanie Thornton und dem Rapper Lane McCray formte Farian das Dancefloor-Projekt "La Bouche". Hits wie "Be my lover" und "Sweet Dreams" stürmten europaweit die Club- und Dancecharts.

Als das zweite "La Bouche"-Album floppte löste die Band sich auf. Melanie Thornton arbeitete seit dem an ihrer Solokarriere. Ihr Durchbruch war jetzt zum Greifen nahe. An ihrem Todestag stand sie noch vor 40.000 begeisterten Zuschauern in Leipzig auf der Bühne und präsentierte ihren neuen Song "Wonderful Dream". Vorgruppe war die Dancefloor-Band "Passion Fruit".

In ihrem letzten Interview, kurz vor Abflug, meinte die Sängerin noch, dass sie jeden Tag "lebe, als wäre es mein letzter", da man nie wisse, ob man "morgen noch lebe". Wenige Stunden später zerschellte der Cross-Air-Flug LX3597 beim Landeanflug auf Zürich. Melanie Thornton konnte nur noch tot geborgen werden – genau wie zwei Mitglieder von Passion Fruit. Deren Sängerin Debby überlebte schwer verletzt. Melanie Thornton hinterlässt ihren Ehemann und ihren Sohn. Ihre neue Single "Wonderful Dreams" liegt seit Montag in den Läden und wird ihr Vermächtnis sein.