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Mehr Geld für Klinikärzte

9. Juni 2010

Der Tarifkonflikt um Entlohnung und Arbeitsbedingungen der Ärzte in kommunalen Krankenhäusern ist beigelegt. Die Mediziner bekommen zwei Prozent mehr Gehalt.

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Ein Mitglieder der Ärztegewerkschaft Marburger Bund trägt einen Sticker mit der Aufschrift 'Notdienst - Ja zum Streik' an der Kleidung. (Foto: dpa)
"Notdienst - Ja zum Streik"Bild: picture alliance/dpa

Nach einer langen nächtlichen Verhandlungsrunde haben sich die Tarifparteien im Streit um die Entlohnung der Klinikärzte geeinigt. Das teilten beide Seiten in Offenbach bei Frankfurt am Main mit. Die seit mehr als drei Wochen andauernden Streiks, von denen bundesweit rund 220 Kliniken betroffen waren, würden sofort ausgesetzt, sagte der Vertreter des Ärzteverbands Marburger Bund, Lutz Hammerschlag, am Mittwoch (09.06.2010). Er fügte hinzu: "Wir werden nun zu einer ordnungsgemäßen Patientenversorgung mit normalen statt Streik-Dienstplänen zurückkehren".

"Der Frieden ist damit wieder eingekehrt, wir müssen nun zum Alltag zurückfinden", fasste Arbeitgeber-Verhandlungsführer Joachim Finklenburg die Ergebnisse zusammen. Der Marburger Bund bezeichnete die Einigung als "ordentliches" Ergebnis. "Wir haben einen langen und steinigen Weg hinter uns", sagte Hammerschlag. Seine Organisation hätte "gerne mehr erreicht", sei aber dennoch zufrieden mit den erzielten Verbesserungen.

Marathonsitzung mit greifbarem Ergebnis

Die rund 55 000 Ärzte an den kommunalen Krankenhäusern in Deutschland sollen zwei Prozent mehr Gehalt bekommen. Die Erhöhung soll rückwirkend zum Mai für 16 Monate gelten. Darüber wurde eine Einmalzahlung von 400 Euro sowie ein Zuschlag für Bereitschafts- und Schichtdienste von bis zu 26 Prozent vereinbart.

Mit Streiks und Protesten wie hier in Kiel hatten die Klinikärzte Druck gemacht (Foto: dpa)
Mit Streiks und Protesten wie hier in Kiel hatten die Klinikärzte Druck gemachtBild: picture alliance/dpa

Beide Seiten einigten sich erst nach einem 23-stündigen Verhandlungsmarathon, dem eine wochenlange Funkstille vorangegangen war. Bei den Tarifverhandlungen ging es um Verbesserungen der Arbeitsbedingungen und mehr Gehalt.

Der Marburger Bund forderte zuletzt für die 55.000 Ärzte an den rund 800 kommunalen Kliniken im Schnitt fünf Prozent mehr Geld und eine bessere Bezahlung von Bereitschaftsdiensten. Die Arbeitgeber boten Anfang April 2,9 Prozent an sowie eine Erhöhung der Bezahlung von Bereitschaftsdiensten um 16 bis 24 Prozent und die Einführung eines Nachtarbeitszuschlags.

Autor: Anika Bever (afp, apn, dpa, rtr)
Redaktion: Reinhard Kleber