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Maschinenbauer mit Schwung ins neue Jahr

12. Dezember 2017

Die Nachfrage aus dem Ausland kurbelt die Geschäfte der deutschen Maschinenbauer an. Die Branche blickt optimistisch ins kommende Jahr. Doch Sorgen bleiben - vor allem der Brexit wird mit Unbehagen betrachtet.

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Deutschland Bielefeld DMG Mori Seiki
Bild: picture-alliance/dpa/DMG Moro Seiki/Thissen

Deutschlands Maschinenbauer kehren zu alter Stärke zurück. Das zu Ende gehende Jahr könne "mit Fug und Recht als Aufschwungsjahr bezeichnet werden", sagte VDMA-Präsident Carl Martin Welcker am Dienstag in Frankfurt. Die exportorientierte Industrie rechnet nach einem Produktionsplus von drei Prozent 2017 mit einem Wachstum in gleichem Tempo im kommenden Jahr. "Das würde immerhin einen weiteren Umsatzanstieg auf mehr als 230 Milliarden Euro bedeuten", sagte Welcker. Ein höheres Tempo werde durch viele Unwägbarkeiten im In- und Ausland verhindert.

In diesem Jahr wird die mittelständisch geprägte Branche voraussichtlich 224 Milliarden Euro erwirtschaften. Getrieben wurde das Wachstum vor allem von der Nachfrage aus dem Ausland nach Maschinen "Made in Germany". Die Unternehmen profitierten von der Erholung der Weltwirtschaft. In den ersten neun Monaten wurden Waren für 124,4 Milliarden Euro ins Ausland geliefert - ein Zuwachs von preisbereinigt 6,2 Prozent zum Vorjahr. 46,5 aller Ausfuhren gingen in die Europäische Union.

Deutschland Präsident des Maschinenbauverbandes VDMA Carl Martin Welcker
VDMA-Chef Carl Martin Welcker Bild: picture-alliance/dpa/VDMA

Export boomt

Die USA seien größter Einzelabsatzmarkt im Ausland geblieben. China habe aber aufgeholt. In den ersten neun Monaten seien die Maschinenexporte in die Volksrepublik um 24 Prozent gestiegen. "China ist auf gutem Weg, sich den Spitzenplatz in unserer Exportrangliste wieder zurück zu erobern", sagte Welcker.

Inzwischen mehren sich den Angaben zufolge auch die Anzeichen, dass das Inlandsgeschäft anzieht. In den vergangenen fünf Jahren stagnierte die Produktion mehr oder weniger. Die schwächelnde Weltwirtschaft und politische Unsicherheiten belasteten die Geschäfte.

Angst vor Chinas Einflussnahme 

Die Branche, zu der neben zahlreichen Mittelständlern auch börsennotierte Konzerne wie Thyssenkrupp, Siemens und Gea gehören, legte auch bei der Zahl der Mitarbeiter zu. Mit insgesamt 1,35 Millionen Erwerbstätigen ist der Maschinen- und Anlagenbau nach eigenen Angaben Deutschland größter Industriearbeitgeber.

Trotz des Optimismus geht die Branche nicht ohne Sorgen ins kommende Jahr. Im wichtigen China-Geschäft, das in den ersten neun Monaten um 24 Prozent zulegte, mangelt es aus Sicht Welckers weiterhin an Verlässlichkeit. "Wir lehnen es ganz klar ab, dass Parteikader in China versuchen, auf die Geschäftsführungen unserer Unternehmen mehr Einfluss zu nehmen."

"Brexit ist der Super-Gau"

"Ernsthafte Sorgen" bereite der Brexit, sagte Welcker weiter. "Was da abläuft, ist eigentlich der Super-Gau." In den ersten neun Monaten 2017 sanken die Ausfuhren ins Vereinigte Königreich, dem viertgrößten Einzelexportmarkt, bereits um 4,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Es sei höchste Zeit, die Verhandlungen über das künftige Verhältnis der EU zu Großbritannien voranzubringen, mahnte der VDMA-Präsident. Sollten die Briten die Zollunion verlassen, drohen den deutschen Maschinenbauern nach Berechnungen des VDMA Zusatzkosten allein im Export von mehr als 180 Millionen Euro im Jahr.

Wenig Freude bereiten der Branche die Forderungen der IG Metall in der aktuellen Tarifrunde der Metall-und Elektroindustrie. Diese würden mittelständischen Unternehmen im Land erheblichen Schaden zufügen, kritisierte Welcker. Die IG Metall fordert ein Recht auf "verkürzte Vollzeit" mit 28 Stunden Wochenarbeitszeit und sechs Prozent mehr Lohn.

ul/hb (dpa, rtr, afp)