Man gibt sich zuversichtlich
18. Juni 2005Immerhin steht den Deutschen beim zweiten Vorrunden-Spiel der Gruppe A in Köln mit dem Afrika-Meister Tunesien ein Gegner ins Haus, gegen den sie noch nie gewonnen haben - allerdings auch noch nie verloren. Nur zwei Unentschieden gab es bislang in der Länderspiel-Bilanz zwischen Deutschland und Tunesien. Also: Zeit wird's.
Bundestrainer Jürgen Klinsmann verzichtet nach dem Auftaktspiel auf personelle Konsequenzen, sondern vertraut der gegen Australien siegreichen Formation. Nur im Tor wird es den vereinbarten Rollentausch geben: An Stelle von Oliver Kahn spielt im RheinEnergieStadion Jens Lehmann von Arsenal London. Die beim 4:3 gegen die "Socceroos" nicht gerade unumstrittene Abwehrformation darf wieder ran - einschließlich des heftig kritisierten Youngsters Robert Huth.
Tunesien mit Moskito-Taktik
Klinsmann räumt zwar generelle Probleme im Defensivverhalten ein: "Daran arbeiten wir." Dennoch sieht der Daueroptimist keinen Grund, am angriffslustigen System der DFB-Elf zu zweifeln. Und in der Offensive sieht es mit dem Neu-Schalker Kevin Kuranyi und dem Hurra-Stil der munteren Jungstars Lukas Podolski und Bastian Schweinsteiger tatsächlich gar nicht schlecht aus.
Für die Tunesier ist das Spiel gegen Deutschland das Schlüsselspiel. Beim Auftaktspiel gegen Argentinien schonte der französische Trainer Roger Lemerre (er wird heute 64) noch etliche Spieler. Jetzt sollen die Stars ran: der etatmäßige Torhüter Bouminjel, die eingebürgerten Brasilianer Clayton und Santos und der England-Legionär Nafti. Mittelfeldregisseur Jawhar Mnari, der in der kommenden Saison beim 1. FC Nürnberg glaubt an eine "Taktik der kleinen Stiche". Die Deutschen hätten kein eingespieltes Team und zeigten Schwächen in der Abwehr.
Argentiniens Respekt vor den Australiern
Im zweiten Spiel der Gruppe A stehen sich Australien und Argentinien gegenüber. Auf dem Papier spricht natürlich viel für die "Gauchos". Doch mit ihrem couragierten Auftritt im Auftaktspiel gegen Deutschland haben die "Aussies" sich eine Menge Respekt verschafft. Daher verspricht das zweite Gruppenspiel des Ozeanien-Meisters in Nürnberg gegen die Südamerikaner eine durchaus spannende Angelegenheit zu werden.
Hoffnung schöpfen die Australier nicht nur aus dem eigenen Spiel gegen die Gastgeber, sondern auch aus der nicht überzeugenden Leistung Argentiniens beim Auftakterfolg gegen Tunesien. Und auch Argentiniens Kapitän Sorin versprüht nicht gerade Überheblichkeit: "Die Australier spielen schnell und sind torgefährlich." Dennoch: Trotz des Fehlens von Stars wie Crespo, Ayala oder Veron wäre alles andere als ein Sieg Argentiniens eine Riesensensation.