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KonflikteMali

Malis Armee meldet Eroberung von Kidal

15. November 2023

Erstmals seit Jahren sind Regierungstruppen in die Wüstenstadt Kidal im umkämpften Norden Malis eingezogen. Die Rebellenallianz CSP spricht von einem strategischen Rückzug.

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Militärmachthaber Assimi Goita, umgeben von mehreren Soldaten
Militärmachthaber Assimi Goita (M.) in Bamako (Archivbild) Bild: AP Photo/picture alliance

Kidal sei nun in den Händen seiner "Streit- und Sicherheitskräfte", teilte Malis Juntachef und Übergangspräsident Oberst Assimi Goita in einer im Fernsehen verlesenen Erklärung mit. Der Einsatz sei noch nicht beendet. Ziel sei es, die territoriale Einheit des westafrikanischen Landes wieder herzustellen.

Vorangegangen waren tagelange Luftangriffe und schwere Gefechte zwischen der Armee, die von russsischen Söldnern unterstützt wird, und der von den Tuareg dominierten nordmalischen Rebellenallianz CSP. Die Rebellen erklärten, man habe sich aus strategischen Gründen aus der Stadt im Norden des Landes zurückgezogen. Der Kampf gehe aber weiter.

Vermummte mit Maschinengewehren auf einem Pickup
Rebellen in Kidal (Archivbild) Bild: SOULEYMANE AG ANARA/AFP/Getty Images

Wie stark die Kontrolle der Armee über Kidal ist, lässt sich von unabhängiger Seite nicht überprüfen. Die Telefonverbindungen sind seit Freitag unterbrochen, wie Korrespondenten berichten. Ein Großteil der Einwohner soll Kidal inzwischen verlassen haben.

Hohe symbolische Bedeutung

Die Einnahme Kidals ist für die herrschenden Militärs, die 2020 und 2021 durch einen Putsch an die Macht gekommen sind, von hoher symbolischer Bedeutung. Kidal und seine Region sind seit langem ein Ausgangspunkt für Unabhängigkeitsbewegungen.

Die Rebellen hatten Ende Oktober das frühere Camp der UN-Blauhelmsoldaten in Kidal eingenommen, nachdem die UN-Truppen die Stadt verlassen hatten. Sie waren Teil der 2012 begonnenen UN-Mission zur Stabilisierung Malis (MINUSMA) mit rund 12.000 Friedenssoldaten. Auch die Bundeswehr beteiligte sich daran. 

Unter der Militärjunta verschlechterten sich die Beziehungen zu den UN-Truppen und westlichen Staaten, darunter der früheren Kolonialmacht Frankreich. Im Juni forderten die Militärs den Abzug der internationalen Soldaten, der am 31. Dezember abgeschlossen sein soll.

se/wa (afp, dpa, rtr)