Malawis Vizepräsident stirbt bei Flugzeugabsturz
11. Juni 2024Der malawische Vizepräsident Saulos Chilima ist bei einem Flugzeugabsturz in Nordosten Malawis ums Leben gekommen. Der Präsident des südafrikanischen Landes, Lazarus Chakwera, teilte in einer Fernsehansprache mit, das seit Montag vermisste Militärflugzeug mit Chilima und neun weiteren Menschen an Bord sei in den Viphya Mountains nördlich der Hauptstadt Lilongwe gefunden worden.
Es gebe keine Überlebenden in der völlig zerstörten Maschine. Chakwera sprach von einer "schrecklichen Tragödie" und würdigte Chilima als "beeindruckenden" Vizepräsidenten, der seinem Land mit Hingabe gedient habe.
Schlechte Wetterbedingungen verhinderten Landung
Der 51-jährige Chilima war gemeinsam mit der ehemaligen First Lady Malawis, Shanil Dzimbiri, und weiteren Begleitern am Montagmorgen von Lilongwe in Richtung der rund 300 Kilometer nördlich liegenden Stadt Mzuzu gestartet. Dort hatte die Delegation an der Beerdigung eines ehemaligen Regierungsmitglieds teilnehmen wollen.
Wegen schlechter Wetterbedingungen hatte die Luftkontrollbehörde kurz vor der geplanten Landung eine Rückkehr nach Lilongwe empfohlen. Kurz darauf brach der Kontakt zu den Piloten ab und die Maschine verschwand vom Radar. Die Ursache für den Absturz ist noch unklar.
Großangelegte Suchaktion
Direkt nach dem Verschwinden des Flugzeugs hatte Präsident Chakwera eine Suchaktion angeordnet. Hunderte Rettungskräfte durchkämmten daraufhin das von Nebel verhangene Waldgebiet Chikangawa südlich von Mzuzu. An diesem Dienstag wurde das Wrack der Maschine vom Typ Dornier 228-202K dann an einem bewaldeten Hang der Viphya Mountains im Suchgebiet gefunden. Nach Militärangaben halfen Malawis Nachbarländer mit Hubschraubern und Drohnen bei der Suche.
Chilima war 2014 erstmals zum Vizepräsidenten des südostafrikanischen Landes gewählt worden. Er galt in Malawi als sehr beliebt, insbesondere bei jungen Leuten. Im Jahr 2022 wurde er allerdings während seiner zweiten Amtszeit wegen Korruptionsvorwürfen seines Amtes enthoben und festgenommen. Im Mai ließ ein Gericht die Vorwürfe fallen und Chilima nahm die Amtsgeschäfte wieder auf.
ch/jj (dpa, afp)
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